ÖSTERREICH SIEGTE
gegen Schweden mit 2:0
Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft bestreitet am Dienstag in Bosnien das Auftaktmatch in der Nations League. Schweden trifft tags zuvor daheim auf die Türkei – Grund genug also für die Feld-Herren, Franco Foda und Janne Andersson, gegeneinander allerhand auszuprobieren. Dem Test wurde von RotWeiß-Rot mehr Ernsthaftigkeit entgegengebracht, Österreich gewann verdient mit 2:0. Teamchef Franco Foda verteilte aber kein uneingeschränktes Lob. „Es war insgesamt zufriedenstellend. Wir haben es aber versäumt, nach dem ersten Tor nachzulegen, in der zweiten Halbzeit lief es besser.“
Vor dem Anpfiff wurden die verdienstvollen Teamspieler Zlatko Junuzovic, Martin Harnik, Emanuel Pogatetz und Andreas Ivanschitz von ÖFB-Präsident Leo Windtner und Sportdirektor Peter Schöttel in die Länderspielpension verabschiedet. Auch das Quartett sah, dass Trainer Foda gegen den Ball mit einer Viererkette in der Abwehr arbeiten ließ, bestehend aus Hinteregger als Linksverteidiger, Prödl, Ilsanker und Lainer auf der rechten Seite. Kapitän Alaba startete links im Mittelfeld, Schöpf gegenüber, Grillitsch machte die Mitte dicht, Zulj hatte die Aufgabe, die Sturmspitzen Arnautovic und Burgstaller mit klugen Pässen zu versorgen. Es darf behauptet werden, dass Österreich in stärkster Besetzung antrat.
Der schwedische Hauptverantwortliche Janne Andersson wiederum schickte den zweiten blau-gelben Anzug aufs Feld – in der Startelf des WM-Viertelfinalisten standen elf nominelle Reservisten. Ein gar seltsamer Selbstversuch, der an die Dänen
erinnerte, die am Mittwoch in der Slowakei mit elf Hallenkickern eingelaufen sind.
Foda verwehrte sich allerdings dagegen, von einer schwedischen B-Elf zu sprechen. „Das ist ein Team, das sehr wenig Tore bekommt, das dürfen wir nicht kleinreden.“Österreich war optisch überlegen, Torchancen blieben zunächst jedoch aus. Nachdem Tormann Lindner einen Schuss von Krafth aus dem Kreuzeck gefischt hatte – dieses Kunststück sollte er kurz nach der Pause gegen Rohden wiederholen –, brachte ein Eigentor die Österreicher auf die Siegerstraße. Alaba flankt, Helander ist vor Burgstaller am Ball und bugsiert ihn über die Linie (11.).
Hälfte zwei begann mit einem Chancenplus für die Gastgeber. Grillitsch und Zulj versuchten es aus der Distanz, ohne dabei Zählbares zu produzieren. Schweden eröffnete die bei Testspielen zur Tradition gewordene Wechselorgie, zumindest durften fortan zwei WMerprobte Fußballer mitwirken. Foda zog natürlich prompt nach. Dragovic statt Prödl, Gregoritsch statt Burgstaller, Lazaro statt Schöpf. Als der Deutsche gerade den zweiten Doppeltausch vollziehen wollte, kam ihm das 2:0 dazwischen. Arnautovic findet den frei stehenden Alaba, der bekommt jene Zeit, die man einem Weltklassefußballer nicht lassen darf, und knallt die Kugel aus etwa 18 Metern ins rechte Eck (64.). Arbeit zur vollsten Zufriedenheit erledigt, beide raus, Ulmer und Sabitzer rein.
Dass die sogenannten Ersatzleute der A-Elf um nichts nachstanden, gefiel Foda natürlich. „Es hätten sich alle verdient, zu spielen, auch die, die heute nicht drangekommen sind.“Die Kicker wiederum präsentierten sich nach dem Match durchaus positiv gestimmt, gaben sich aber auch selbstkritisch. „Im Bewerbsspiel gegen Bosnien müssen wir noch zulegen“, meinte Martin Hinteregger, während Marko Arnautovic das große Ganze sah. „Wir müssen die anderen Spiele auch miteinbeziehen. Es gab sechs Siege in sieben Spielen. Wir haben bewiesen, dass wir oben mithalten können, aber wir müssen uns noch steigern“, sagte der England-Legionär.