Großkasernederzeit nicht finanzierbar
Ministerium schiebt 80-Millionen-Projekt in Villach auf die lange Bank. Neue Kaserne habe aber weiter „Priorität“.
Noch am Montag hatte Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) bei seinem Kärnten-Besuch von einer „Grundsteinlegung in der laufenden Legislaturperiode“gesprochen. Das ist für die geplante Großkaserne in Villach, in die rund 80 Millionen Euro investiert werden sollen, nun wohl in weite Ferne gerückt. In einem Schreiben des Verteidigungsministeriums an die Stadt Villach ist bezüglich Neubau der Hensel-Kaserne davon die Rede, dass „die Realisierung des Vorhabens derzeit finanziell nicht darstellbar“und die Umsetzung „in den nächsten vier bis fünf Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht möglich“sei.
Die politische Aufregung in Kärnten ist groß. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) appelliert an Kunasek und die Bundesregierung, „sich an ihre Zusagen zu halten“und die Pläne für den Kasernenneubau nicht einfach ad acta zu legen“, so Kaiser. „Es gab ein klares Bekenntnis, den Standort zu erneuern.“
Ralf Gigacher, Pressesprecher des Militärkommando Kärnten, betont, dass das Projekt „nach wie vor nicht gestoppt“sei. „Es ist aber aus derzeitiger Sicht aufgrund der finanziellen Situation nicht bedeckbar.“Nach den nächsten Budgetverhandlungen sei alles wieder offen. „Es ist nach wie vor ein wichtiges Projekt für das Militärkommando Kärnten und das Verteidigungsministerium“, sagt Gigacher. „Die Hensel-Kaserne wird langsam baufällig. Wenn das Projekt in den nächsten Jahren nicht finanzierbar ist, müssen wir in die Infrastruktur der Kaserne investieren.“In der neuen Großkaserne soll das gesamte Pionierbataillon 1 untergebracht sein – derzeit sind 210 Soldaten in der Hensel-Kaserne und 300 in der Rohr-Kaserne in Villach.