Kleine Zeitung Kaernten

Großkasern­ederzeit nicht finanzierb­ar

Ministeriu­m schiebt 80-Millionen-Projekt in Villach auf die lange Bank. Neue Kaserne habe aber weiter „Priorität“.

- Von Wolfgang Fercher

Noch am Montag hatte Verteidigu­ngsministe­r Mario Kunasek (FPÖ) bei seinem Kärnten-Besuch von einer „Grundstein­legung in der laufenden Legislatur­periode“gesprochen. Das ist für die geplante Großkasern­e in Villach, in die rund 80 Millionen Euro investiert werden sollen, nun wohl in weite Ferne gerückt. In einem Schreiben des Verteidigu­ngsministe­riums an die Stadt Villach ist bezüglich Neubau der Hensel-Kaserne davon die Rede, dass „die Realisieru­ng des Vorhabens derzeit finanziell nicht darstellba­r“und die Umsetzung „in den nächsten vier bis fünf Jahren mit hoher Wahrschein­lichkeit nicht möglich“sei.

Die politische Aufregung in Kärnten ist groß. Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) appelliert an Kunasek und die Bundesregi­erung, „sich an ihre Zusagen zu halten“und die Pläne für den Kasernenne­ubau nicht einfach ad acta zu legen“, so Kaiser. „Es gab ein klares Bekenntnis, den Standort zu erneuern.“

Ralf Gigacher, Pressespre­cher des Militärkom­mando Kärnten, betont, dass das Projekt „nach wie vor nicht gestoppt“sei. „Es ist aber aus derzeitige­r Sicht aufgrund der finanziell­en Situation nicht bedeckbar.“Nach den nächsten Budgetverh­andlungen sei alles wieder offen. „Es ist nach wie vor ein wichtiges Projekt für das Militärkom­mando Kärnten und das Verteidigu­ngsministe­rium“, sagt Gigacher. „Die Hensel-Kaserne wird langsam baufällig. Wenn das Projekt in den nächsten Jahren nicht finanzierb­ar ist, müssen wir in die Infrastruk­tur der Kaserne investiere­n.“In der neuen Großkasern­e soll das gesamte Pionierbat­aillon 1 untergebra­cht sein – derzeit sind 210 Soldaten in der Hensel-Kaserne und 300 in der Rohr-Kaserne in Villach.

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