Über Vulkangipfel und durch Flüsse zum Sieg
Norbert Zeppitz (35) aus Sittersdorf läuft seit Dienstag beim RunIceland quer durch Island. Heute wird er als Sieger ins Ziel einlaufen.
Mit normalen Lauf- und Wetterbedingungen hat es Norbert Zeppitz nicht unbedingt. Er absolvierte Marathons in der marokkanischen und jordanischen Wüste, im Himalaya-Gebirge und auf der Chinesischen Mauer. 2014 siegte er – als erster Europäer überhaupt – beim PolarkreisMarathon auf Grönland. Die Durchschnittstemperatur während dieses Rennens lag bei minus zwölf Grad Celsius.
bisher größten Erfolg wird der 35-jährige Softwareentwickler aber wohl heute erlaufen: den Sieg beim RunIceland. Ein Rennen, das ob seiner extremen Bedingungen auf nur 60 Teilnehmer limitiert ist – mehr trauen sich die Organisatoren nicht zu. Laut Plan geht das Rennen über fünf Tage, man absolviert dabei 113 Kilometer und 1800 Höhenmeter. Klingt herausfordernd, aber immerhin noch machbar – bis man die Strecke auf die realen Gegebenheiten ummünzt. Da geht es nämlich durch Flüsse, fast unberührte Täler und über einen Vulkangipfel. Und als Krönung wird die vorletzte Etappe als Marathon gelaufen.
konnte Zeppitz gestern seinen Vorsprung auf die Verfolger auf fast eine Stunde ausbauen. „Es war ein absolut brutaler Lauf, Sandstürme, Temperaturen nur knapp über null Grad. Der bisherige Gesamtdritte musste unterkühlt aufgeben“, berichtet Zeppitz, der den Marathon trotz widSeinen rigster Bedingungen in 3:41 absolvierte. Vor der letzten Etappe, einem Halbmarathon über eine Sandbank, liegt er uneinholbar vor der Konkurrenz.
Begleitet wird Zeppitz auf seinem Island-Trip übrigens von seiner Freundin Peggy Haus. Die Berlinerin liegt in der Frauen-Wertung auf dem vierten Platz – mit Chancen aufs Stockerl. Kennengelernt haben die beiden einander vor knapp einem Jahr – bei einem mehrtägigen Rennen über Nordsee-Inseln.