„Es ist hart, die Mode schenkt dir nichts“
Nach Stationen wie Strenesse und Armani ist Onka Allmayer-Beck nun zurück in Wien.
Durchs offene Fenster dringen die Stimmen spielender Kinder im Wiener Stadtpark. Als Onka Allmayer-Beck nach zwölf Jahren in Mailand in ihre Heimat zurückkehrte, um sich selbstständig zu machen, freute sie sich über Wohnung und Atelier mit Blick ins Grüne. „Einige haben mich gefragt, ob das nicht gefährlich ist in der Nacht, so in Parknähe?“Das sei ein gutes Beispiel fürs österreichische Denken. „Wind unter den Flügeln machen, sieht anders aus.“Nach der Matura stellte sich die Frage, die sich viele stellen: Was tun mit dem kreativen Talent? Danach bekommt Allmayer-Beck einen Platz am Londoner
St. Martins College. „Spätestens dort sieht man, dass man nicht der einzige Stein am Strand ist.“Nach ihrem Abschluss führt ein Praktikum bei Carol Christian Poell, dessen Stücke Karl Lagerfeld sammelt, die damals 24-Jährige nach Mailand. „Ich habe sechs Monate durchgearbeitet. Nicht, weil ich musste, sondern weil ich lernen wollte.“Nach der ersten Erfahrung bei Poell folgt ein Jahr bei Strenesse in Nördlingen. Modisches Dolce Vita trifft auf deutsche Korrektheit. „Ich war in der DOB – Damenoberbekleidung“, sagt sie lachend. Danach wechselt sie zu Giorgio Armani in Mailand. „Natürlich bleibt dir die Luft weg, wenn du Armani das erste
Mal persönlich triffst“, sagt die Desig- nerin, fügt aber wenig später hinzu, dass „Der Teufel trägt Prada“bis auf die Liebesgeschichte ein Dokumentarfilm sei. „Es ist schillernd und aufregend, aber es ist auch hart, die Mode schenkt dir nichts.“Vor zweieinhalb Jahren kehrte die Designerin nach Wien zurück, um etwas Eigenes zu machen. Derzeit Keramik und Illustrationen. Kreativität trifft auf wirtschaftliche Rentabilität. „Ja, jeder Tag ist ein Sonntag, aber auch ein Montag.“