„Schreibtafeln“mit abstrahierten Inhalten
Der aus Persien stammende Künstler Assad Tabatabai zeigt Liniengeflechte, Landschaften und Menschenbilder.
Assad Tabatabai, bildender Künstler, der sich der Zeichnung und Malerei verschrieben hat, lebt seit über 50 Jahren in Österreich. Geboren wurde er in Teheran. Seine Frau, so sagt er mit einem herzlichen Lachen, „ist eine waschechte Kärntnerin, aus Spittal“. Das erklärt seine Beziehung zu Kärnten.
Der Absolvent einschlägiger höherer Lehranstalten und der Wiener Kunstakademie ist hierzulande kein Unbekannter. Der ehemalige Assistent von Rudolf Hausner hat in Kärnten mehrfach ausgestellt. Seit Jahren bearbeitet Tabatabai drei Themen: Menschen, Landschaften und „Louh“. Erst einem „kritischen Rationalismus“ver- pflichtet, hat er eine eigenständige Form der Reduktion gefunden. Am eindrücklichsten in den „Louh“.
Der Begriff bezeichnet im Persischen die „Schreibtafel“, einen handlichen, rechteckigen Notizbehelf aus Schiefer, Ton oder Stein, oft wachsbeschichtet. Die Täfelchen, mit den auf ihnen gespeicherten Informationen, sind ihm Gegenstand künstlerischer Untersuchungen. Er versetzt (Schrift-) Bilder in der Form des orthogonen „Louh“, ins Zentrum seiner rechteckigen Bildträger. Tabatabai hat diese Bild-in-BildKombination in langen Serien ausgeführt. Sowohl in ornamentalen und skripturalen Verdichtungen als auch in Auflö- sungen. Stringente Formen und zu Liniengeflechten und Farbnuancen abstrahierte Inhalte, stehen in Variationen für sich.
Ähnlich die Landschaftsbilder: teils reduziert auf Horizonte oder erdfarbene Flächen. Die kräftigen, farbigen Linien drüber tun ihnen Gewalt an. Erzählungen werden in den Menschenbildern spürbar, wenn der Künstler Figuren miteinander in Beziehungen bringt. Die Darstellung einzelner Gestalten bringt die Einmaligkeit des Menschen zum Ausdruck. Und immer sind es Rückführungen („Reduktionen“) zu uns selbst.