Wort mit Substanz
Es war bewundernswert, wie sich Naomi Osaka im Finale der US Open schlug. Wie kalt sie die hitzigen Diskussionen ihres Kindheitsidols mit dem Schiedsrichter – für die Serena Williams mit einer 17.000-Dollar-Strafe belegt wurde – ließen. Wie trocken sie ihren ersten Major-Sieg einfuhr.
Es war herzzerreißend, wie sie weinend in den Armen ihrer Mutter lag, wie sie sich beim Publikum entschuldigte, wie sehr die BuhRufe sie kränkten, verletzten. Ja, wie Williams dann zu Hilfe eilte. Mit Worten, die ihre Größe als Mensch und im Sport doch bewiesen.
Es wird spannend sein, was der Eskalation beim Finale folgt. Vielleicht gelingt es Williams wirklich, die (unsinnige) Regel mit dem Coachingverbot zu Fall zu bringen – die von allen gebrochen wird. Wenn man aber nur eine Frau dafür straft, muss man sich den Vorwurf des Sexismus gefallen lassen. Vielleicht gelingt es ihr, tatsächlich einen weiteren Schritt zu setzen. Es ist wahr: Männer schimpfen mehr und schlimmer, als sie es getan hat. Auch wenn ihr Benehmen hart an und mitunter sogar über der Grenze war. ber die Worte, Erklärungen, ja sogar die Vorwürfe von Serena Williams, haben zweifellos Substanz.
Es wird spannend zu sehen sein, ob sie sportlich weiter die Substanz findet, um Titel Nummer 24 zu holen.
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