Marquez darf
Mit dem zweiten Platz in Misano hat Marc Marquez den Grundstein zum WMTitel bereits gelegt. Wer soll den Spanier jetzt noch stoppen?
die Trainerfähigkeiten Herzogs mancherorts angezweifelt werden, gibt es über den Spieler Herzog kaum Schlechtes zu sagen. Nach seinem Aufstieg zum Rapid-Star folgte der Wechsel nach Deutschland – mit Bremen wurde er Meister sowie zwei Mal Pokalsieger, mit Bayern holte Herzog den UEFA-Cup. „Ich hätte mir keine schönere Karriere wünschen können.“Zwei WM-Teilnahmen (1990 und 1998) stehen ebenfalls auf der Visitenkarte. „Vor allem 1998 war es eine bittere Erfahrung“, sagt der Rekordspieler angesprochen auf das Aus nach der Gruppenphase. Apropos Aus: Seines vom Fußball wäre beinahe früher gekommen. „Ich war zwei, drei Mal kurz davor, aufzuhören. Zum ersten Mal nach Färöer (Anm.: 0:1-Pleite 1990).“Sein Vater war es aber, der ihn immer wieder umstimmte. Ganz zum Glück für den österreichischen Fußball.
Für die Italiener gab es in Misano Adriatico doch einen Heimsieg. Zwar nicht durch Valentino Rossi, der im gerade einmal 15 Kilometer entfernten Tavullia zu Hause ist, sondern durch Andrea Dovizioso und das Ducati-Team, das ja in Bologna stationiert ist, also auch nicht allzu weit entfernt. Und „DesmoDovi“verdrängte ausgerechnet den große Haus- herrn mit dem Sieg vom zweiten WM-Rang. Dovizioso nutzte die momentane Überlegenheit der Ducati und liegt in der WM 67 Punkte hinter Marquez und drei vor Rossi.
Leicht hatte es der Italiener nicht. Sein Teamkollege Jorge Lorenzo stand immerhin auf der Poleposition und „ich wusste, dass er voll auf Angriff fahren wird. Aber er pushte zu Beginn noch nicht so sehr, ich konnte ihn überholen und fuhr nur so schnell, um den Speed der Fahrer hinter mir zu kontrollieren und meine Reifen etwas zu schonen.“Später versuchte Lorenzo noch einmal zu attackieren, kam aber zu Sturz, weil er wohl im Duell mit Marc Marquez seine Reifen zu sehr beansprucht hatte.