Gewaltiges Potenzial und hohes Niveau
Die Finalisten des internationalen Brahms-Wettbewerbs warteten mit phänomenalen Leistungen auf.
Vom Publikum heftigst umjubelt, strahlten zum Schluss alle um die Wette. Die Preisträger des 25. BrahmsWettbewerbs in Pörtschach hatten auch allen Grund dazu: Denn aus mehr als 300 Kandidaten wurden von der international besetzten Jury nach mehreren Vorrunden die drei besten Musiker in jeder Kategorie ausgewählt. Um dann in einem Finalkonzert diesmal mit Orchester im akustisch nicht idealen Congress Center in Pörtschach, jeweils mit dem 1. Satz eines Konzertes, um den Sieg zu musizieren.
vorwegzunehmen, das Niveau war immens hoch, sodass man allen von ihnen den ersten Preis gegönnt hätte. Der 22-jährige Wiener Maximilian Kromer, der schon heuer beim Carinthischen Sommer aufgetreten war, präsentierte das 5. Klavierkonzert von Beethoven präzise und einfühlsam und wurde Dritter. Den zweiten Platz errang der technisch ausgezeichnete 20jährige Japaner Hiroyuki Kawashiri mit dem 1. Klavierkonzert von Brahms, und das, ob- wohl ihm der Dirigent einmal den richtigen Weg weisen musste. Der Sieger hieß Mamikon Nakhapetov aus Georgien, mit seinen 36 Jahren künstlerisch schon am weitesten, der mit großer Präsenz beim 2. Klavierkonzert von Brahms die Jury überzeugen konnte.
Für die Zuhörer war es dann faszinierend, das Cellokonzert von Antonin Dvoˇrák gleich zweimal völlig unterschiedlich erleben zu können. Denn die 23-jährige Südkoreanerin Sul Yoon, die Dritte wurde, spielte es mit technischer Brillanz und zugespitzen Tempi, es fehlte ihr aber an emotionaler Tiefe. Diese Gefühle mit viel Poesie und hinreißender Technik
stellten sich dann beim erst 18jährigen Italiener Luca Giovannini ein, der den Sieg abräumte – ex aequo mit Alexey Zhilin, einem 31-jährigen Russen, der bei Tschaikowskys Rokoko-Variationen sein hohes Niveau zeigte.
Das Euro Symphony SFK Orchester unter Ernest Hoetzl, das in kürzester Zeit allein acht Konzerte einstudierte, begleitete die Finalisten einfühlsam.
Am Vortag hatte übrigens in der Kategorie Violine die 23-jährige Eva Zavaro aus Frankreich gesiegt, in der Kategorie Kammermusik das Duo Maestro aus Russland.