Depardieu feierte mit Nordkorea
Diktator Kim Jong-un begrüßte zur 70-Jahr-Feier von Nordkorea einen besonderen Gast: Gérard Depardieu, der keine Probleme mit Machthabern hat.
Mit einem großen Militäraufmarsch feierte Nordkorea gestern sein 70-jähriges Bestehen. Machthaber Kim Jongun nahm die Parade mit zahlreichen Soldaten, Artillerie und Panzern in Pjöngjang ab. Diesmal wurden aber keine ballistischen Interkontinentalraketen gezeigt, womit wohl eine Provokation der USA vermieden wurde.
Nordkorea hatte zu den Jubiläumsfestlichkeiten Einladungen in alle Welt versandt.
Doch es gab nur wenige hohe Gäste, unter ihnen der chinesische Parlamentspräsident
Li Zhanshu oder der mauretanische Präsident Mohamed
Ould Abdel Aziz.
Und: Gérard Depardieu, der ganz prominent unterhalb der Haupttribüne saß. Der Schauspieler, der 2012 seiner Heimat aus Steuergründen den Rücken gekehrt hatte, erhielt 2013 von Wladimir Putin die russische Staatsbürgerschaft. Mit ihm versteht er sich ebenso blen- dend wie mit Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko. Nun geht Depardieu, der seit den 70ern zu Frankreichs großen Charakterdarstellern zählt, offenbar auch auf Tuchfühlung mit Diktator Kim Jong-un.
Journalisten hatten den 69Jährigen bereits am Freitag in einer Hotellobby in Pjöngjang gesichtet und gefilmt, berichtete die Associated Press. Gespräche mit den Reportern habe Depardieu aber verweigert.