„Dachte an eine Falschmeldung“
Herta Stockbauer, Vorstand der BKS Bank AG.
Der 8. September 2008 hat für mich ganz normal begonnen, bis ich in den Frühnachrichten von der LehmanPleite hörte. Ich dachte im ersten Moment: „Das muss eine Falschmeldung sein!“Denn Lehman galt als „too big to fail“.
In der Bank haben wir sofort einen Krisenstab einberufen, der über mehrere Wochen hinweg täglich getagt hat. Wir haben die Liquidität für die BKS
Bank sichergestellt, unsere Mitarbeiter und Kunden informiert. Ein wichtiger Schritt für Privatkunden war, dass der österreichische Staat bereits Anfang Oktober eine unbegrenzte Einlagensicherung für Privatpersonen beschlossen hat.
Viele Firmenkunden, die wenig Eigenkapital oder keine lang laufenden Kreditlinien hatten, kämpften mit Liquiditätsproblemen und benötigten daher eine besonders intensive Beratung. Erfreulicherweise konnten wir diese schwierigen Zeiten aber gut bewältigen. Die BKS Bank musste im Gegensatz zu vielen anderen Instituten keine Staatshilfe in Anspruch nehmen.
Auch heute spüren wir noch Auswirkungen des Zusammenbruchs von Lehman. Denn der gesamte Bankenbereich in Europa hat ein völlig neues Aufsichtsmodell und viele neue Vorschriften bekommen, zudem müssen wir deutlich höhere Kapitalquoten aufweisen, als vorher.