Misstrauensvorschuss für neuen Entsorgungschef
Die Nachbesetzung der Abteilung Entsorgung sorgt für Unmut im Rathaus. Sogar der scheidende Chef übt Kritik.
Dass das Personalwesen in der Stadt Klagenfurt „äußerst intransparent“ist, stellte der Rechnungshof erst vergangene Woche fest. Zwar gäbe es privatrechtliche Dienstverhältnisse, dennoch genießen einige Mitarbeiter den öffentlich-rechtlichen Vorteil der Unkündbarkeit, kritisierten die Prüfer. Auch andere Fälle verfehlter Personalpolitik wurden dokumentiert, etwa jenen einer Bewerberin, die von der Objektivierungskommission auf den 22. Platz gereiht wurde, dann aber ohne „sachlich nachvollziehbare Begründung“mit Mehrheitsbeschluss durch den Stadtsenat in den Dienst aufgenommen wurde.
Zeitlich passend erfolgte in der gestrigen Stadtsenatssitzung die nächste Personalentscheidung, die heftig kritisiert wird. In den nächsten Monaten steht die Pensionierung von an. Der Techniker führt die 200 Köpfe zählende Abteilung Entsorgung, zu der neben der Müllabfuhr auch die Kläranlage und ein Fuhrpark mit 22 Müllautos zählen. Der Stadtsenat beschloss nun, dass
dessen Nachfolger wird. „Damit bricht ein neues Zeitalter in der Personalpolitik an“, sagt Entsorgungsreferent
(FPÖ) – mit hörbarem Zynismus. Denn: Bogensberger hat keine akademische Ausbildung, wird aber trotzdem besoldungsrechtlich als Abteilungsleiter eingestuft. Ein Job, der mit zumindest 6000 Euro im Monat entlohnt brutto wird. Personalreferent
(SPÖ) verteidigt die Entscheidung. Bogensberger habe bisher einen einschlägigen Betrieb in Italien mit 75 Mitarbeitern geführt und ein Umsatzvolumen von 13 Millionen Euro zu verantworten gehabt. Eine von Bogensbergers zentralen Aufgaben wird der 2019 anstehende Bau der neuen Kläranlage werden. Kritik an der Bestellung kommt auch von Weger, der die Ausschreibungskriterien mitgestaltet hat, aber nicht in der Kommission war. „Ich hätte mir erwartet, dass man jemanden mit Erfahrung im Siedlungswasserbau nimmt.“