Digitalsteuer: „Umsicht und Klugheit angebracht“
Eine Leserin und ein Leser melden Zweifel an einer möglichen effektiven Umsetzung an.
Die EU und Bundeskanzler Kurz starten, viel zu spät, eine Initiative zur Besteuerung der Internet-Riesen. Allein in Österreich gehen dem Fiskus durch die Off-shore-Methoden der Digital-Multis geschätzte 900 Millionen Euro an Steuereinnahmen verloren.
Auch wenn es gelingt, diese Umsätze in den jeweiligen Quellenländern steuerbar und steuerpflichtig zu machen, haben die Multis bereits heute unzählige Gegenstrategien parat, um diese Abgaben auf die Internetnutzer umzulegen. Ein gutes Beispiel dafür ist booking.com, der Markt-Gigant im Tourismus-Online-Vertrieb. Kein Beherberger kann auf diese Plattform verzichten, weil sie erdrückend marktbeherrschend ist. Sollte hier eine Gewinnbesteuerung kommen, wird das natürlich auf die Betriebe umgewälzt werden. Mangels effizienter Alternativen seitens der Tourismusverbände, die den Online-Vertrieb in den Anfangszeiten komplett verschlafen haben und dieses Defizit nie mehr aufholen können, werden im Endeffekt wieder die kleinen, stationären Betriebe die Zeche zahlen dürfen.
Umsicht und Klugheit sind hier angebracht und nicht plakative Politikeransagen.
Claudia Dixer-Wagner,
Unterburg
Gute Idee, aber ...
Wieder eine Idee, die viele finanzielle Probleme der Staaten der EU lösen könnte, und diese Steuer wäre nach dem Gleichheitsgrundsatz gerecht und würde keine Armen treffen. Das ist aber zugleich das Problem, das eine effektive Durchführung verhindern wird. Es ist dienlich, sich hier des bedauerlichen Schicksals der Finanztransaktionssteuer zu erinnern.
Natürlich wird das Scheitern getarnt werden, aber Google und Co. brauchen sich keine ernsten Sorgen zu machen.
Jürgen Jauch, Linz
Nachhilfe für Politiker?
In den Nachrichten vom Sonntag war von Nachhilfe für unsere Politiker in Sachen Sexismus die Rede! Ich war immer der Meinung, mündige Abgeordnete zu haben – vor allem aber mündige und denkende Mandatare im Parlament zu wissen. Wenn sie eine Schulung in besagten Dingen nötig haben, dann bitte zurücktreten. Die Ar- beitszeit für gedeihliches Wirken ist zu kostbar – und jene, die nur sexistische Äußerungen hinter jeder Aussage sehen, sind selbst zu hinterfragen. Da gibt es einen weisen Vortragstitel: „Was mich an anderen stört, betrifft mich selbst“. Vielen ins Stammbuch! Eckhard Lukesch, St. Stefan im Lavanttal
Einmalige Chance
„1,6 Milliarden bringen vielen Positiv-Stress“, 10. 9.
Es kann wieder gebaut und investiert werden. Infineon schafft Arbeitsplätze und Zuwanderung, braucht neue Wohnungen und neue Infrastruktur. Dies ist eine einmalige Chance, die Innenstadt von Villach wieder zu beleben. Es besteht die Möglichkeit, mit Kreativität neue Maßstäbe zu setzen, attraktive Wohnräume zu schaffen und vor allem neue Architektur in der Stadt zu etablieren. Stadtplaner, Architekten und auch kluge Köpfe aus der Zivilgesellschaft können ein Vorzeigemodell für Kärnten entwickeln. Verwaisten Gebäuden kann wieder Leben eingehaucht werden und Leben kann wieder in die City einziehen, wie in vergangenen Zeiten. Ich bin davon überzeugt, wenn alle Protagonisten hinter diesem Projekt stehen und alle an einem Strang ziehen, erstrahlt Villach in neuem Glanz weit über Kärnten hinaus. Brigitte Nachbar, Velden
Jugend vergessen
„Drei Medaillen in 3D bei der Heim-WM in Moosburg“, 10. 9.
Auch Philipp Ossimitz (Kadett) vom BSC Wörthersee gewann bei der 3D-Heim-WM in Moosburg WM-Gold im Traditional-Recurve. Es wäre schön, wenn im o. a. Artikel auch die Jugend erwähnt worden wäre.
Margot Trenz, Krumpendorf