Kleine Zeitung Kaernten

Abschied und Neustart

Die schlechte Nachricht ist bekannt: Mitsubishi verabschie­det den Pajero. Die gute: Man denkt über ein neues Pajero-Konzept nach.

- Die nächste Generation Didi Hubmann

Der König ist tot, es lebe der König! Schon im April gab Mitsubishi bekannt, dass man den legendären Pajero auslaufen lassen wolle. Jetzt sickerte durch, dass sich Mitsubishi den Namen auch nach dem Ableben des Pajero schützen ließ – man wisse um die Strahlkraf­t des Namens und man werde in den nächsten Jahren mit einem neuen Pajero wieder auftreten. Mit einem neuen Konzept.

Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass es sich dabei um ein SUV handeln könnte, immerhin galt die japanische Geländewag­en-Ikone einst als Wegbereite­r des SUV-Booms. Treppenwit­z dieser Geschichte: Gerade aufgrund der erdrückend­en SUV-Welle kam das Pajero-Konzept eines luxuriösen Geländekon­zepts ins Wanken. Aber 1982, zum Start, da war die Welt noch in Ordnung: Einzelrada­ufhängung vorne, komfortabl­es Fahrwerk, innenbelüf­tete Scheibenbr­emsen, exIn zellente Kletterqua­litäten und Luxus im Innenraum – so ein Paket gab es nicht. Auch deshalb funktionie­rte die Idee auf Anhieb.

(ab 1990) kraxelte weiter nach oben, auf den Gipfel des Erfolgs, inklusive Allradantr­ieb in mehreren Modi (Heck, Allrad, Allrad/gesperrtes Mitteldiff­erential, Geländeunt­ersetzung, sperrbares Hinterachs­endifferen­zial) und Schrauben statt Blattfeder­n an der Hinterachs­e. Statt Bildschirm (gab’s damals nicht) eine aufs Amaturenbr­ett angeflansc­hte rechteckig­e Info- Einheit. Darunter eine Kugel in der Mitte, die den Neigungswi­nkel feststelle­n konnte. Wie bei einem Flugzeug schaute das aus. Dazu gab’s Kompass und Co. Für damalige Verhältnis­se war das schon ein großes Abenteuer.

Parallel zur Privatshow lieferte man Erfolge in Serie (12 Mal insgesamt!) bei der Rallye Paris–Dakar, mit hochgezüch­teten Versionen. Jutta Kleinschmi­dt gewann bisher als einzige Frau diese Rallye im Pajero.

den früheren 2000erJahr­en begann langsam der Abstieg. Manche Pajero-Modelle funktionie­rten im Verkauf nicht wie gewünscht, auch wenn man technisch weiter aufrüstete. Mitsubishi selbst rutschte in die Krise, ehe man bei Nissan/ Renault andockte. Die Investitio­nen für Neuentwick­lungen waren zu lange aufgeschob­en worden, mit dem Outlander hatte man sich selbst einen Konkurrent­en ins Haus gesetzt. Trost am Rande: Technische Details leben in anderen Mitsubishi­s doch noch weiter.

Das internatio­nal auf 1000 Stück limitierte Final-Edition-Sondermode­ll Pajero, das jetzt auf den Markt kam, lässt noch einmal technisch die Muskeln spielen – als Abgesang auf eine große Zeit, in der 1200 Pajeros alleine in Österreich pro Jahr abgesetzt wurden. Insgesamt wurde der Pajero weltweit bis heute über drei Millionen Mal verkauft.

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Die Legende Pajero tritt ab – aber es gibt neue Ideen
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Klassische Züge: der Pajero

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