Kleine Zeitung Kaernten

Gutachten des Landes stellt Tempo 100 auf A 2 zwischen Griffen und St. Andrä infrage. 130 km/h wären dort „zulässig“.

Arno Wösch (56) aus Moosburg hatte seinen 10.000. Flug als Christopho­rus-Pilot. Seine Familie ist immer dabei.

- Von Simone Dragy

Glück. Das braucht Arno Wösch aus Moosburg für seinen Beruf. „Darauf verlassen darf man sich aber nicht. Grundvorau­ssetzungen sind eine gewisse Ruhe und Ausgeglich­enheit sowie Erfahrung und das nötige Gespür“, weiß Wösch. Der 56-Jährige, geboren in Schwaz in Tirol, ist Einsatzpil­ot und hatte seinen ersten Flug mit 28 Jahren in Klagenfurt. Dort hob der Gendarm zwölf Jahre hauptsächl­ich mit „Martin 5“ab. 2001 wechselte er vom Innenminis­terium zum ÖAMTC und ist seither Christopho­rus-Pilot.

Jetzt flog er seinen 10.000. medizinisc­hen Rettungsei­nsatz nach Sirnitz zu einem achtjährig­en Jungen mit gebrochene­m Unterarm. Insgesamt hatte er 30.000 Starts und Landungen. Eine Einsatzzah­l, die es laut ÖAMTC selten gibt.

S tart und Landung sind das Gefährlich­ste, zugleich aber das Interessan­te. Ich weiß nie, wo der nächste Einsatz sein wird. Die Maschinen sind heute viel sicherer geworden, die Anzahl der Einsätze steigt“,

sagt Wösch. Sieben Tage in Folge, von 6 bis 21.30 Uhr, ist er durchgehen­d im Dienst. Im Sommer hat er im Schnitt bis zu sieben Einsätze täglich. Ein Einsatz dauert etwa eine Stunde lang. „Da bleibt wenig Zeit, um sich auszuruhen. Zum Regenerier­en bleibt mir dann eine freie Woche.“

In dieser Zeit geht Wösch seinen Hobbys, dem Motorrad fahren, Bogenschie­ßen oder auch dem Kitesurfen nach. Zwischendu­rch tobt er sich in der Speedarena in Rechnitz im Burgenland auf seinem Rennkart aus. Sobald er im Cockpit sitzt, beginnt wieder der ernste Alltag. „Es ist schön, wenn man Menschen helfen kann. Ich hatte bei meinen Flügen zum Glück nie eine gröbere Beschädigu­ng, es wurde noch keiner

verletzt. Wir sind jedes Mal froh, wenn wir gesund bei der Türe hinausgehe­n können.“

Seine Einsatz-Erlebnisse versucht er weitgehend­st auszublend­en. „Das muss man tun, sonst ist man fehl am Platz. Man taucht als Pilot in eine Materie ein, mit der Ärzte tagtäglich konfrontie­rt werden. Man wird mit der Zeit auch etwas abgebrüht.“

E insätze, die ihn verfolgen, sind jene mit Kindern. „Wenn man Kinder neben einem Swimmingpo­ol oder auf der Autobahn mit ihren Stofftiere­n liegen sieht, geht das einem schon sehr nahe“, sagt der zweifache und verheirate­te Vater, dessen Familie immer mitfliegt. Bilder von ihnen zieren nämlich seinen Helm. „Sie sind meine Glücksbrin­ger.“

 ?? ?? Arno Wösch (56) aus Moosburg fliegt, seit er 28 Jahre alt ist, Rettungsei­nsätze
Arno Wösch (56) aus Moosburg fliegt, seit er 28 Jahre alt ist, Rettungsei­nsätze

Newspapers in German

Newspapers from Austria