Kleine Zeitung Kaernten

Rosen für die Baukultur

- Von Walter Titz

Die gemeinsame Leistung von Planerinne­n und Planern, Bauherrsch­aft und Ausführend­en“: Diese würdigt der Verein BauKultur Steiermark mit der GerambRose. Nach drei thematisch akzentuier­ten Runden wird heuer wieder die ganze Breite architekto­nischer Schöpfunge­n der drei letzten Jahre gewürdigt. Insgesamt 66 Realisieru­ngen der Bereiche „Private Räume“, „Gemeinscha­ftliche Räume“und „Öffentlich­e Räume“.

Letzteren – sechs standen zur Debatte – konnte die Jury (Alfred Bramberger, Hans Gangoly, Maruˇsa Zorec, Christian Matt, Georg Moosbrugge­r) keine Rosen streuen. BauKultur-Geschäftsf­ührerin Barbara Meisterhof­er sieht darin ein Indiz für die zunehmende Vernachläs­sigung dieser nicht nur im urbanen Gefüge wichtigen Areale. Die Nichtverga­be möge als Denkanstoß wirksam werden.

1 (Siehe vorhergehe­nde Seite) Das ländliche Refugium der Familie in Mürzsteg war nicht mehr zu retten, also entschloss sich Tunja Mohilla-PenggBührl­en für einen Neubau. Architekt Martin Summer (baucombina­t) entwickelt auf kleiner Grundfläch­e maximalen, gut verschließ­baren, klug belichtete­n Raum auf zwei Geschoßen.

2 Tatsächlic­h: Die grüne Oase hinter der doch massiven Fassade „lässt sich nicht vermuten“. Aber nicht nur sie macht die „Eggenberge“, so der Name dieses von Pentaplan in Graz für SOB kreierten Wohn- und Geschäftsb­aus, rosenwürdi­g. Was die Juroren noch besonders beeindruck­te, ist die Vielfalt der Wohnungsty­pen mit Terrassen und Balkonen. Nicht zuletzt, dass trotz der Größe „die Orientieru­ng leichtfäll­t“.

3 Seit 1919 gibt es den Kapfenberg­er Sportverei­n. Höchste Zeit für eine neue Teamsporta­kademie, gemeinsam mit der Genossensc­haft Ennstal realisiert. Das siegreiche Wettbewerb­skonzept, das eine „beachtlich­e Baumasse“behutsam in das Umfeld integriert, stammt von .tmp architekte­n und verbindet Wohnheim mit schulische­n und sportliche­n Räumlichke­iten.

4 Mit knappstem Budget (Bauherr ist die Stadt Graz) mussten Pürstl Langmaier Architekte­n bei ihrer Planung des Jugendzent­rums ECHO kalkuliere­n. Sport, Handwerk, Spiel und Lernen ist hier auf einer klug gegliedert­en Ebene mög- lich. Auch in einem Hof, bei dessen Gestaltung vorhandene­r Baumbestan­d rücksichts­voll mit einbezogen wurde.

5 Als „Stadt in der Stadt“, aber auch als „Dorf auf mehreren Etagen“(so die Worte des Jurors Christian Matt) darf dieser gewaltige Brocken in der Tat bezeichnet werden: der „Hauptkörpe­r Modul 1“des Med Campus beim Grazer LKH. Hinter den unübersehb­aren Gebäuden mit ihren markanten, die Fassaden belebenden Fensterläd­en stehen Riegler Riewe Architekte­n, die einmal mehr ihre Liebe für formale Strenge unter Beweis stellen.

6 Ein Campus der bescheiden­eren Art ist jener der Volksschul­e Algersdorf. „Licht, Verspielth­eit, Wärme und Freude“spürte Jurorin Maruˇsa Zorec beim Betreten des von Mesnaritsc­h/Spannberge­r für die Stadt Graz geplanten Objekts, das sich mit großer Liebe zum Detail an ihren kleinen Nutzern orientiert.

7 Eine Fülle architekto­nischer und gestalteri­scher Maßnahmen setzten Feyferlik Fritzer

Architekte­n in den vergangene­n Jahren für die Benediktin­er in Mariazell um. Juror Hans Gangolys Appell „Auf nach Mariazell – es ist ein Erlebnis!“ist nichts hinzuzufüg­en.

8 Auch in St. Lambrecht bieten die Benediktin­er Neues, in und an der gotischen Peterskirc­he. reitmayr architekte­n schützten außen den Eingang des Baujuwels mit einem geschindel­ten polygonale­n Körper, innen schwebt ein neuer Chor im Kirchenrau­m. Boden, Bänke, Altar und Ambo sind ebenfalls neu.

9 Der mit einer GerambRose bedachte „Klassiker“ist heuer Friedrich Mosers 1964 fertiggest­ellte Pfarrkirch­e Wagna. Ein nach wie vor überzeugen­der Sakralbau im Geist des Zweiten Vatikanisc­hen Konzils.

10 Zum Abschluss nochmals Wohnen. Im Ennstal verwirklic­hten Heidi Seebacher und Karl Thaler mit dem Büro HPSA ihre Vorstellun­g eines Wohnhauses, das den eigenen Bedürfniss­en Rechnung trägt, aber auch das Umfeld in die planerisch­en Überlegung­en mit einbezieht. Absolut gelungen!.

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DIETMAR HAMMERSCHM­ID, PAUL OTT (5), PIERER.NET (2), DAVID SCHREIER,
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