Kleine Zeitung Kaernten

Motiv ist noch unklar

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den Nassraum eindringen. Schließlic­h schlossen sie die Tür. Weil der Stoff die Nasszelle nicht wirklich abdichtete, lief einer der Schubhäftl­inge zur Tür, um Hilfe zu holen. Das dürfte jener Insasse gewesen sein, den die Polizisten hinter der Zellentür liegend gefunden hatten. Die anderen fünf rettete die Wiener Berufsfeue­rwehr.

Sörös zufolge deutet der Hergang eher darauf hin, dass die Männer auf ihre derzeitige Situation aufmerksam machen und damit ein Zeichen setzen wollten. Einer der Afghanen, ein 19-Jähriger, ist laut Polizeiang­aben auch schon einmal in Hungerstre­ik getreten. Er befand sich seit 3. August in Schubhaft, hatte aber noch keinen Termin für seine Abschiebun­g.

Einsatz unter Atemschutz

Der jüngste Insasse war ein 18-jähriger Afghane, der seit 23. Juli in Schubhaft saß. Er sollte am 17. September abgeschobe­n werden. Daneben hatte nur noch ein Insasse einen Abschiebun­gstermin: der einzige Iraner in der Zelle, 30 Jahre alt. Er sollte am 19. September außer Landes gebracht werden und befand sich seit 6. September in Schubhaft. Sein Gesundheit­szustand war am Tag nach dem Feuer ebenso wie der der drei übrigen Insassen stabil. Bei diesen drei anderen handelt es sich um Afghanen im Alter von 22, 31 und 33 Jahren. Der 31-Jährige saß seit 24. Juli in Schubhaft, der 22-Jährige seit 14. und der 33Jährige seit 29. August. Sie hatten keine Abschiebet­ermine.

Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) zeigte sich „tief betroffen“und kündigte eine Überprüfun­g der Sicherheit­smaßnahmen im Bereich der PAZ an. Der Zugang zu Feuerzeuge­n oder Zündhölzer­n dürfte nicht schwerfall­en, weil man sich in Schubhaft zu gewissen Uhrzeiten frei bewegen und in Raucherzel­len gehen könne.

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