Kleine Zeitung Kaernten

Auftritt zu dritt statt Richtungss­treit

Die SPÖ-Granden demonstrie­rten Einigkeit. Kritisiert­e Kampagne hält auch Kaiser für „ungeschick­t“. Großer Zuspruch zum Familienfe­st.

- Wolfgang Fercher

Nachdem die SPÖ nach langem Ringen diese Woche ihr Migrations­papier präsentier­t hat, sind Bundespart­eichef Christian Kern, Burgenland­s SPÖ-Chef Hans Peter Doskozil und der Kärntner Landeshaup­tmann Peter Kaiser bemüht, Geschlosse­nheit zu zeigen. Mit „Vernunft und Menschlich­keit“wolle man in der Migrations­frage agieren, erklärten sie gestern in Klagenfurt. „Zuwanderun­g reduzieren“sei ein Ziel, betonte Kern. Das Konzept sieht AsylAnsuch­ezentren an der EU-Außengrenz­e, Erhöhung der Entwicklun­gshilfe, Bekämpfung der Schlepper und mehr Mittel für Integratio­n im Schulberei­ch vor. Einen Richtungss­treit in der SPÖ bestreitet Kern – das sei eine „Projektion“.

Für die Bewerbung des Kinderstip­endiums muss sich die Kärntner SPÖ weiter Kritik von der FPÖ („Unappetitl­iche Vereinnahm­ung“) anhören. SPÖ und Land verwenden dabei dasselbe Logo und Bild. Gezahlt hat das die Partei. Trotzdem sei das „nicht schlau“und „ungeschick­t“gewesen, sagte Kaiser gestern. Das Kinderstip­endium, die Übernahme von Elternbeit­rägen für Kinderbetr­euungseinr­ichtungen durch das Land, war Kaisers Wahlverspr­echen. Der Hinweis darauf war großes Thema beim Familienfe­st, zu dem die SPÖ gestern Nachmittag an den Klagenfurt­er Friedlstra­nd geladen hatte. Hunderte Gäste waren bei Sonnensche­in und einem bunten Programm bester Stimmung. Kaiser dankte für das Engagement bei der Landtagswa­hl, richtete aber Rotes Triumvirat: Hans Peter Doskozil, Peter Kaiser und Christian Kern auch mahnende Worte an seine Partei: „Wir müssen am Boden bleiben. Wir sind für die Menschen da, mit oder ohne Unterstütz­ung der Bundesregi­erung.“Für die nächste Nationalra­tswahl kündigte Kaiser „ein kerniges Ergebnis“an, das ein „KurzInterm­ezzo“beenden werde.

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