Wie ein Dorf aufleben kann
Von Elternschule bis Erntedank – das Dorf Lind ob Velden ist Beispiel für die Wiederbelebung einer Ortsgemeinschaft, die Regionalität in den Vordergrund stellt.
Ein Dorf mit nur 700 Einwohnern und zwölf Vereinen – ein Zeichen von Lebendigkeit, wie es nur wenige Dörfer in Kärnten aufweisen. Nicht zuletzt deshalb wurde Lind ob Velden, wo früher die erste Sparkasse der Gemeinde Velden entstand, 2014 mit dem Prädikat „lebenswertestes Dorf “ausgezeichnet. Die Vereine, darunter Sänger, Turner, Feuerwehr, Jagdverein, LineDance-Gruppe und Pfarrgemeinderat, haben sich unter das Dach der Ortsgemeinschaft gestellt, die heuer das Erntedankfest am heutigen Sonntag wieder aufleben lässt.
Auslöser sei der Druck der Bevölkerung gewesen, die nach dem Fest zur Eröffnung des neu gestalteten Kirchenplatzes weitere Gemeinschaftsaktionen wünschte, erklärt Ortsgemeinschaftsobmann Walter Kupper, pensionierter Lehrer und Ge- Mit „großer Hilfe“der Gemeinde Velden wurde der Sportplatz in Lind zum Begegnungszentrum mit Spielplatz und Zelt umfunktioniert, wo auch der Musikverein Velden mit der Kelag Blasmusik Konzerte veranstaltet. Rundherum verläuft der mit Skulpturen ausgestattete „Lindner Kunstweg“. Durch den Verkauf von Werbeflächen am Sportplatz und Feste wird Geld erwirtschaftet. „Wir wollen die Regio- nalität in den Vordergrund stellen und die Bewohner ins Dorfleben integrieren“, sagt Kupper, der sich als „guter Durchführer“mit dem „Ideenbringer“und Volksschuldirektor Christian Zeichen gut ergänzt. Zwei Mal im Jahr wird gemeinsam ein Kulturausflug für das Dorf organisiert.
in das Vereinsleben sind auch der Kindergarten und die zweisprachige Volksmeinderat. schule Ljudska ˇsola Lipa ob Vrbi, die sich schon seit Jahren als Alpe-Adria-Schule mit zahlreichen grenzüberschreitenden Initiativen profiliert hat und neben Kooperationen mit Partnerschulen auch eine mit dem Kindergarten pflegt, um den Kindern einen fließenden Übergang zu ermöglichen.
Die Schule, die im Rahmen eines generationenübergreifenden Projektes Lese-Omas engagiert – auch sehbehinderte für eine Lesestunde mit dem Tastsinn –, um Lesen und soziales Lernen zu fördern und Berührungsängste abzubauen, ist auch Begegnungszentrum und Impulsgeber für Kooperationen mit der Gemeinde und der Region. In die von ihr initiierte Schul-Kultur-Woche 2017 waren im Sinne des gewünschten Miteinanders Ortsgemeinschaft, die zwei Gasthäuser und das Pflegeheim involviert, viele Workshops und Theateraufführungen wurden durch das