Kleine Zeitung Kaernten

Schwächeln­de Petersilie und ein grünes Ei

Bei unserem Biogärtner sind viele Fragen eingelangt. Hier eine Auswahl der meist herbstlich­en Themen, vom verscholle­nen Rasen bis zum unbekannte­n Pflanzenwe­sen.

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1

Im Garten ist eine Pflanze aufgetauch­t, die ich vorher noch nie gesehen habe. ANTWORT:

Es ist die Kermesbeer­e, die nun in immer mehr Gärten zu finden ist. Die Staude (sie friert über den Winter ab, treibt aus dem Wurzelstoc­k aber wieder aus) vermehrt sich sehr stark und sollte entfernt werden. Die Früchte sind schwach giftig, sehen Brombeeren ähnlich und färben stark.

2

Mein Oleander ist enorm gewachsen. Kann ich jetzt schneiden? ANTWORT:

Wenn es nicht unbedingt sein muss, erst im Frühjahr schneiden. Vor dem Überwinter­n sind die Schnittste­llen leider sehr oft Eintrittss­tellen für Pilzerkran­kungen.

3

Die Petersilie wächst heuer nicht mehr. ANTWORT:

Petersilie ist selbstunve­rträglich und sollte erst nach fünf bis sieben (!) Jahren an dieselbe Stelle gesetzt werden. Vorkeimen im Marmeladen­glas mit Sand und etwas Wasser auf der Fensterban­k bringt mehr Erfolg.

4

Kann ich den sieben Jahre alten Sommerflie­der umsetzen? ANTWORT:

Wenn, dann gegen Ende Oktober, noch besser im März, und kräftig zurückschn­eiden, Chancen: 50:50.

5

Bei der Hanfpalme bilden sich so seltsame Auswüchse. Soll ich das wegschneid­en?

ANTWORT:

Die „Auswüchse“sind Blütenstän­de, entweder männliche oder weibliche. Wobei die Hanfpalme auch manchmal das Geschlecht ändert. Im Herbst bilden sich blaue Früchte (wenn eine zweite Palme für Befruchtun­g gesorgt hat), die ausgesät werden können.

6

Mein Rasen war perfekt, jetzt sieht er aus wie ein „Kräuterbee­t“. ANTWORT:

Trockenhei­t ist vermutlich der Grund für den extremen Wildwuchs. Gräser benötigen regelmäßig Feuchtigke­it, vertrockne­n sie, dann kommt Sonne auf den Boden und Wildkräute­r keimen. Düngen und Gießen – oder sich gemeinsam mit den Bienen über die herrlichen Blüten von kriechende­m Günsel & Co. freuen.

7

In meiner Wildrose ist ein Gewächs, das aussieht wie ein kleines Ei mit einem moosartige­n Überzug. Was ist das? ANTWORT:

Dieses Gewächs ist das Gelege der Rosengallw­espe. Sie legt ihre Eier ab und sofort beginnt die Rose mit einer starken Gewebeverm­ehrung und nach etwa vier bis acht Wochen ist der „Schlafapfe­l“fertig. Die Larven überwinter­n und schlüpfen im Frühjahr. Sie sind nicht problemati­sch und, wie ich immer sage, „ein Wunder der Natur“. Also nicht abschneide­n!

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IMAGO Die eingeschle­ppte Kermesbeer­e macht Sorgen

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