Zwei Frauen der Wissenschaft
Mira Gaggl (17) und Victoria Kalla (16) holten bei der Erdwissenschaftsolympiade in Thailand Gold.
Geologie, Meteorologie oder Astronomie – diese Disziplinen mussten die Teilnehmer der 12. Erdwissenschaftsolympiade unter anderem meistern. In Kanchanaburi in Thailand trafen 39 Nationen aufeinander, darunter die Kärntnerinnen Mira Gaggl und Victoria Kalla. Beide brachten eine Goldmedaille nach Hause.
Gaggl besucht das Peraugymnasium in Villach. Sie beschäftigt sich besonders gerne mit Geophysik und Paläontologie. „Ich habe erst durch die Beschäftigung mit der Naturwissenschaft meine Leidenschaft entdeckt. Mich interessiert die Interaktion zwischen den einzelnen Sphären“, erzählt die 17-Jährige. Beim Wettbewerb bearbeitete sie mit einem internationalen Team Begründungen von Erdrutschen oder Flutkatastrophen.
Die Idee für die Teilnahme bekam sie beim Talentecamp in Klagenfurt. „Die Ausscheidung fand Mitte Mai statt. Nur acht in ganz Österreich absolvierten einen schriftlichen Test. Die besten vier durften nach Thailand“, berichtet die Schülerin.
Privat geht sie Schwimmen und Bouldern. Außerdem ist Gaggl im Biologie-Team der Schule, mit dem sie an Wettbewerben teilnimmt, und sie ist in der Theatergruppe aktiv. Letztes Jahr nahm sie an einem Schüleraustausch in Japan teil.
Da ihre Mutter Japanerin ist, fühlte sie sich in Tokio wohl. „Es war ganz anders als zu Hause, Tokio ist eine richtige Großstadt. Obwohl ich mit meiner Mutter nur Japanisch rede, tat ich mir sprachlich trotzdem ein wenig schwer“, sagt Gaggl. Sie hat zwei Brüder, der ältere nahm vor zwei Jahren ebenfalls an der Erdwissenschaftsolympiade teil. Später würde die Schülerin gerne Geophysik studieren.
K alla besucht das Mössingergymnasium in Klagenfurt. Dort ist sie ebenfalls im Biologie-Team der Schule. „Ich war schon immer naturwissenschaftlich interessiert. Besonders faszinierend finde ich das Wasser und das Meer“, erzählt die 16-Jährige. Sie nahm schon einige Male am Talentecamp teil und meldete sich heuer für den Wettbewerb an. „Nach der Entscheidung mussten wir vier Teilnehmer noch vorbereitende Seminare besuchen“, sagt Kalla. Beim Wettbewerb präsentierte sie der Jury mit einem Team die Erkenntnisse zur Erdabsenkung von Bangkok.
Privat ist sie sportlich aktiv, geht laufen und ist seit sechs Jahren in einem Eiskunstlaufverein. Außerdem ist sie seit Jahren Pfadfinderin. Nach der Matura würde sie gerne Biologie oder Meeresbiologie studieren. „Es wäre ein absoluter Traum, im englischsprachigen Ausland zu studieren, beispielsweise in Australien“, berichtet die Schülerin.
M itgenommen haben die beiden wertvolle Erfahrungen und tolle Erinnerungen. „Wir machten viele Ausflüge mit den anderen. Außerdem haben wir so viele Freundschaften geschlossen. Es ist toll, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen“, sagen die beiden.