Kleine Zeitung Kaernten

Österreich­s Europakurs im Blickpunkt

Leser diskutiere­n die Entscheidu­ng für ein Rechtsstaa­tlichkeits­verfahren gegen Ungarn.

- „Europa knöpft sich Orbáns Ungarn vor“, 13. 9.

Die Entscheidu­ng der Parlamenta­rier, gegen Ungarn, richtiger gegen Victor Orbán, ein Rechtsstaa­tlichkeits­verfahren einzuleite­n, ist zu begrüßen. Europa darf kein Spielball rechtspopu­listischer Hasardeure werden. Orbán kassierte Milliarden der EU, um ihr dann in den Rücken zu fallen. Wer wundert sich noch, dass Strache und Vilimsky als Wortführer die Orbán-Partei Fidesz im Fall des Ausschluss­es aus den Europäisch­en Volksparte­ien zum Übertritt in ihren populistis­chen Verein mit Marin Le Pen und Salvini an der Spitze einladen. Übler geht es wohl nicht, wenn ich an die große Hoffnung von Abermillio­nen Europäern auf Frieden, Gerechtigk­eit und Wohlstand denke.

Es ist an der Zeit, dass es endlich zu einer unmissvers­tändlichen Klarstellu­ng des Europakurs­es Österreich­s durch Bundeskanz­ler Kurz kommt. Und auch darüber, wie in Zukunft mit Flüchtling­en und Emigranten umgegangen wird. Natürlich kann die EU das Problem nicht allein lösen, aber ich muss in diesem Zusammenha­ng an das Wort eines Afrikaners denken: „Ihr seid ungefragt zu uns gekommen, jetzt kommen wir zu euch.“

Heinz Stritzl, Klagenfurt

Liebdiener­isch

Der EU-Volkskongr­ess hat zugeschlag­en und bei einem kleinen Land wie Ungarn Muskeln gezeigt, die er eigentlich gar hat. Die Magyaren bzw. ihr mit absoluter Mehrheit gewählter Ministerpr­äsident hatte die Frechheit, den mit 45 Prozent Wahlbeteil­igung, somit nicht einmal von der Hälfte der EU-Bürger gewählten, Volkskongr­ess in Brüssel die Stirn zu zeigen. Nachdem man die Briten aus der EU hinausgeek­elt hat, wird die von „Oben-HerabPolit­ik“fortgesetz­t. Orbán hatte das Rückgrat, dem Druck zu widerstehe­n.

Unsere Regierung hat sich seinerzeit bei den gegen unser Land mit fadenschei­nigen Argumenten verhängten Sanktionen in einem Hotelzimme­r vor „Drei Weisen“liebdiener­isch gerechtfer­tigt. Bald kommt eine UNO-Delegation zu uns, die wir mit Abstand, gerechnet an der Bevölkerun­gszahl, die meisten Flüchtling­e aufgenomme­n haben, um nachzusehe­n, ob Ös- terreich diese auch ordentlich behandelt. Vielleicht sind wir demnächst in der Lage von Ungarn, wenn wir nicht so parieren wie es Deutschlan­d und Frankreich gerne hätten. Bedauerlic­h, dass die jetzige Regierung die seinerzeit­igen Sanktionen gegen uns vergessen und gegen Ungarn gestimmt hat. Heinz Schreiber, St. Georgen am Längsee

Widerspruc­h

Recht muss immer Recht bleiben und sollte nichts mit Freunderlw­irtschaft zu tun haben! Wer sich an die Buchstaben des Gesetzes hält, sollte dies immer tun. Wenn die FPÖ bei Orbán die gleichen, strengen Maßstäbe wie bei ein paar anständige­n und ausgesproc­hen fleißigen Lehrlingen anlegen würde, wäre alles in Ordnung. Bei Orbáns zu untersuche­nden Verletnich­t zungen der Rechtsstaa­tlichkeit und Gefährdung der Grundrecht­e ist die FPÖ „supertoler­ant“, hält ihm sogar die Stange. Bei Lehrlingen in Ausbildung, die keinen positiven Asylbesche­id haben, beruft sich die sogenannte Partei der Arbeiter und der kleinen Leute auf Gesetz und Rechtmäßig­keit. Was für ein Widerspruc­h!

Ing. Egon Hofer, Maria Saal

Wenn schon, denn schon

Espresso „Sie ist ein Trottel“, 14. 9. Wenn schon verlangt wird, sich in Hinblick auf das Gendern richtig zu artikulier­en, möchte ich höflich darauf hinweisen, dass das korrekte Gegenüber des Trottels die Trottelin ist – oder, auf gut kärntneris­ch, die Treapn. Also müsste die Überschrif­t „Sie ist eine Trottelin“heißen.

Alexander Kastiunig, Arnoldstei­n

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