Kleine Zeitung Kaernten

2:01:39 Stunden

Eliud Kipchoge beendete die 45. Auflage des Berlin-Marathons in einer Fabelzeit von 2:01:39 Stunden – neuer Weltrekord.

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Oft helfen die nackten Zahlen, um sich vorstellen zu können, was die Besten der Besten leisten. 422 Mal ist Eliud Kipchoge beim Marathon in Berlin 100 Meter in 17,3 Sekunden gelaufen. Das entspricht durchschni­ttlich 20,8 Stundenkil­ometer auf 42,195 Kilometern – der Radfahrer, der dem Kenianer insgesamt 13 Mal auf der Strecke quer durch die deutsche Bundeshaup­tstadt mit Nahrung versorgt hat, der konnte einem da fast leidtun.

In 2 Stunden, 1 Minute und 39 Sekunden überquerte Kipchoge in Berlin die Ziellinie, riss die Arme in die Luft und genoss den Beifall der Zuschauer. „Ich war perfekt vorbereite­t und wollte nur mein Rennen laufen. Nun bin ich unendlich dankbar und glücklich“, sagte der Kenianer, der für diesen Erfolg hart gearbeitet hat. Es war sein dritter Anlauf, in der deutschen Hauptstadt den Weltrekord zu knacken. Seit 2002 ist kein Män- ner-Weltrekord mehr woanders als in Berlin gelaufen worden. Zwei Mal war er am alten Rekord des Kenianers Dennis Kimetto (2:02:75), der 2014 auch auf dem flachen Kurs in Berlin aufgestell­t wurde, gescheiter­t. 2015 hielten ihn defekte Laufschuhe auf, im Vorjahr Wind und Regen. Diesmal waren die Vorzeichen jedoch perfekt: Mit unfassbare­m Tempo enteilte er der Konkurrenz, hatte nach fünf Kilometern neun Sekunden Vorsprung auf den ersten Verfolger. Die Halbmarath­on-Marke passierte er nach 61:06 Minuten – da war er schon 39 Sekunden schneller als Kimetto bei seinem Rekord-Lauf. Die letzten 17 Kilometer musste er alleine, ganz ohne Tempomache­r laufen. Seine schnellste­n fünf Kilometer lief er zwischen dem 30. und 35., da, wo die Läufer normalerwe­ise an einen toten Punkt gelangen und kämpfen müssen. Doch selbst in der Endphase des Rennens hielt Kip-

choge scheinbar mühelos durch. Er lief flüssig durch das Brandenbur­ger Tor und setzte sogar noch einen Schlussspu­rt an. Er verbessert­e den Weltrekord schließlic­h um 1:18 Minuten, seit einem halben Jahrhun-

dert ist die Bestmarke der Männer nicht mehr um eine derart große Spanne gesteigert worden. „Es war hart, so einsam und alleine an der Spitze. Aber ich hatte einen Plan, den Eliud-Kipchoge-Plan“, sagte der Sieger.

Und dieser hat sich im wahrsten Sinne des Wortes ausgezahlt: 50.000 Euro gab es für den Rekord, 40.000 für den Sieg und 30.000, weil er weniger als 2:04 Stunden benötigt hat.

Dass es noch schneller geht,

hat Kipchoge bereits bewiesen: 2017 lief er den Marathon auf dem Formel-1-Kurs in Monza (ITA) in 2:00:25 Stunden – allerdings unter Laborbedin­gungen. Der Weltverban­d hat den Lauf nicht als Rekord anerkannt.

 ?? APA/AFP ?? Eliud Kipchoge ist der Erste, der den Marathon in weniger als 2:02 Stunden absolviert hat Herren: 1. Eliud Kipchoge 2:01:39 Stunden, 2. Amos Kipruto 2:06:23, 3. Wilson Kipsang 2:06:48 (alle KEN); weiters: 172. Markus Marouschek 2:34:58, 200. Herbert Reiter 2:36:17, 228. Kevin Kucevic 2:37:27 (alle AUT) Damen: 1. Gladys Cherono 2:18:11 (KEN), 2. Ruti Aga 2:18:34, 3. Tirunesh Dibaba 2:18:55 (beide ETH); weiters: 70. Astrid Kalenböck 2:56:25, 133. Verena Leitner 3:05:44, 144. Melanie Trimmel 3:04:30 (alle AUT)BERLIN-MARATHON 2018
APA/AFP Eliud Kipchoge ist der Erste, der den Marathon in weniger als 2:02 Stunden absolviert hat Herren: 1. Eliud Kipchoge 2:01:39 Stunden, 2. Amos Kipruto 2:06:23, 3. Wilson Kipsang 2:06:48 (alle KEN); weiters: 172. Markus Marouschek 2:34:58, 200. Herbert Reiter 2:36:17, 228. Kevin Kucevic 2:37:27 (alle AUT) Damen: 1. Gladys Cherono 2:18:11 (KEN), 2. Ruti Aga 2:18:34, 3. Tirunesh Dibaba 2:18:55 (beide ETH); weiters: 70. Astrid Kalenböck 2:56:25, 133. Verena Leitner 3:05:44, 144. Melanie Trimmel 3:04:30 (alle AUT)BERLIN-MARATHON 2018

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