Keine Sponsoren, kein Trainer – und dennoch Top Ten in Europa
Heute beginnt in Göteborg (Schweden) die 3D-Europameisterschaft. Als einzige Kärntner Bogenschützin ist Karin Wildmann mit dabei.
Bei der Europameisterschaft im „World Achery 3D“sind nur die Besten der Besten vertreten. „Aus jedem Land dürfen pro Bogenklasse nur drei Schützen teilnehmen, die vom nationalen Verband entsendet werden müssen“, erklärt Kärntens Bogensportpräsident Wolfgang Halvax das elitäre Ausleseverfahren. Karin Wildmann ist Kärntens einziger Beitrag im Team Österreich – der dafür aber ein extrem heißer. Die Klagenfurterin ist heuer im Compound Österreichs Nummer eins. „Vergangene Saison belegte ich bei der WM in Frankreich Rang neun, das Jahr davor bei der EM in Slowenien Platz sechs. Vielleicht klappt’s in Schweden wieder mit einem Top-Ten-Platz.“
dafür wäre die Spätberufene. „2013 hat mich das Fieber gepackt“, erzählt die 52-Jährige, die fünf bis sechs Mal pro Woche mit dem Bogen trainiert. „Ich schieße hier vorwiegend nicht auf Kunststofftiere, sondern auf Scheibenziele, um so den Schussstil zu perfektionieren.“
Zusätzlich spult Wildmann im Olympiazentrum Krafteinheiten herunter, holt sich mit Laufen und Biken die nötige Ausdauer. „Die körperliche Fitness spielt eine große Rolle. Gewonnen oder verloren wird ein Bewerb aber im Kopf.“Die Schützin des BSC Wörthersee, die vom KBSV mit einer PhysioVorbereitet therapeutin und Mentaltrainerin unterstützt wird, ist eine Autodidaktin. „Im Gegensatz zu z. B. Italien, die zur EM Vollprofis entsenden, sind wir richtige Randsportler. Ich habe keinen Trainer, keine Sponsoren, schreibe mir die Trainingspläne selbst und bezahle den Sport aus meiner eigenen Tasche.“