Österreich ist wieder erstklassig
Dominic Thiem fixierte den Sieg im Davis Cup über Australien und damit die Rückkehr in die Weltgruppe.
Es sind diese Szenen, die das Herz höherschlagen lassen. Als Dominic Thiem den Matchball gegen Alex De Minaur verwandelte, sprangen die 6000 Fans in der Grazer Tennis-Arena von ihren Rängen auf und jubelten ihrem Helden lautstark zu. Mit einem 6:4, 6:2, 3:6, 6:4-Erfolg über Alex De Minaur stellte Österreichs Topstar im Davis Cup gegen Australien auf 3:1 – damit war die ersehnte Rückkehr in die Weltgruppe fixiert.
(das ÖTV-Team ist nun am 26. September bei der Auslosung für die Qualifikationsrunde am 2./3. Februar gesetzt) war keine Bummel-, sondern eher eine Achterbahnfahrt. Nach dem ersten Tag überraschend mit 2:0 in Führung, erfolgte am Samstag mit dem verlorenen Doppel ein ebenso überraschender Dämpfer. Und als am Finaltag alle Thiem nach dessen 2:0-Satzführung gegen Minaur bereits als großen Sieger wähnten, begann der Niederösterreicher plötzlich zu wanken, verlor den dritten Durchgang und musste sich im vierten Satz noch einmal richtig in die Partie hineinbeißen. Es war die emotionalste Phase des gesamten Davis-CupWochenendes – mit dem besseren Ende für Thiem und Österlich Team.
„Ich erleichtert, dass ich den Sack im Vierten zumachen konnte. Wir waren ganz nah an einem fünften Satz dran und dann wäre die Partie komplett offen gewesen. Ich hatte nach dem zweiten Satz einen Abfall, Alex ist hingegen immer stärker geworden. Doch Ende gut, alles gut“, freute sich Thiem, der noch bei der Pressekonferenz seine Zusage für die Qualifikationsrunde gab: „Ja, ich bin topmotiviert, werde dabei sein und hoffe auf ein Heimmatch.“Und wenn es auswärts gegen Indien oder Kolumbien geht? „Kein Problem, Indien liegt auf den Rückweg von den Australian Open, Kolumbien auf dem Weg zur SüdamerikaTour“, sagte Thiem.
Mit seinem Ja zum FebruarTermin (alle möglichen Gegner stehen noch nicht fest) trat der 25-Jährige eine Lawine los, sagten in weiterer Folge doch auch Dennis Novak, Oliver Marach sowie Jürgen und Gerald Melzer ihr Kommen zu. „Praktisch“, lachte Kapitän Stefan Koubek, dann brauche ich die Jungs gar nicht mehr extra fragen.“Für das erfreuliche Abschneiden seiner Mannschaft fand der Kärntner natürlich nur lobende Worte: „Ihnen gilt der Dank. Sie haben die Punkte geholt, ich bin ja nur gut gesessen.“
Erfreuliches gibt es auch von Oliver Marach. Die Leistenver-
Großer Jubel bei Österreichs Nationalteam, erstmals seit 2013 ist die Man letzung, die sich der Grazer im Doppel zugezogen hat, ist nicht so schlimm – er sollte diese Woche mit Jürgen Melzer in Metz antreten können. Während der Steirer anschließend nach China weiterfliegt, macht sich Melzer mit seinem Bruder Gerald auf den Weg nach Südamerika.
beiden Doppel spielen: „Ich hoffe, dass ich wichtige Punkte sammeln kann. Ziel ist es, so schnell wie mögreichs im Doppel-Ranking nach oben zu klettern. Schaffe ich das nicht, macht es keinen Sinn mehr“, sagt Jürgen Melzer, der mit einer Wildcard ausgestattet bei der Erste Bank Open in Wien (ab 22. Oktober) seine Einzelkarriere beenden wird.
Für Thiem geht es diese Woche in St. Petersburg weiter. Sein klares Ziel: Für das letzte Saisondrittel: „Ich will mich wieder für das ATP-Finale qualifizieren.“