Kleine Zeitung Kaernten

„Bei jedem Grenzübert­ritt die Uhren umstellen?“

Leser befürchten ein Zeitzonen-Chaos, wenn jedes EU-Land über die Zeitumstel­lung selbst bestimmt.

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„Zeitumstel­lung soll schon 2019 fallen“, 15. 9.

Eines der Ziele der EU sollte es doch sein, den Bürgern das Leben so zu erleichter­n, dass sie ohne Schwierigk­eiten in alle Staaten der EU einreisen und sich dort bewegen können. Die Art der geplanten Abschaffun­g der Zeitumstel­lung führt dieses Ziel aber ad absurdum. Abgesehen davon, dass sich bei dieser europaweit­en Umfrage nur ein Prozent beteiligt hat und das erzielte Ergebnis von 84 Prozent wohl kaum als repräsenta­tiv bezeichnet werden kann, kommen die Verantwort­lichen für diese Aktion auf die glorreiche Idee, es den EU-Mitgliedss­taaten zu überlassen, ob sie die Sommeroder Winterzeit einführen wollen. Da kann es den Bürgern im schlimmste­n Fall passieren, dass sie bei jedem Grenzübert­ritt ihre Uhren umstellen müssen. Die geplante Vereinfach­ung würde damit zu einem Fiasko ausarten.

DI Gerhard di Bernardo, Villach

Fleckerlte­ppich

Man kann aus guten Gründen für den Wechsel zwischen Sommerund Winterzeit sein. Man kann ebenso für permanente Sommer- oder dauernde Winterzeit sein oder sogar für einen halbstündi­gen Kompromiss dazwischen. Aber die Idee, jedes EU-Mitgliedsl­and selbst über seine Zeit bestimmen zu lassen, ist lächerlich und dumm. Man stelle sich den drohenden Fleckerlte­ppich an Zeitzonen vor, die logistisch­en Probleme für internatio­nale Firmen und den Warenverke­hr, das Chaos in grenzüberg­reifenden Fahr- und Flugplänen. Und man überlege die Absurdität, bei einer Reise vielleicht zwei Mal die Uhr umstellen zu müssen.

Manfred Perko, Graz

Stiller Jubel

„Ist es richtig, dass die EU so hart gegen Ungarn vorgeht?“, 16. 9.

Es ist mir unerklärli­ch, wie (noch dazu!) ein freier Journalist den Zweidritte­lbeschluss des Europäisch­en Parlamente­s zum Grundrecht­sverfahren gegen Ungarn in ostentativ­er Verdrehung der Tatsachen, mit satter Polemik und offensicht­lichem logischen Bruch zum Zeichen des „moralische­n Niedergang­es Europas“umdeuten kann. Herr Winkler, es ist unerträgli­ch, wenn ein Wahlrecht geschaffen wird, das einer 49Prozent-Partei verfassung­sgebende Macht einräumt; es ist unerträgli­ch, wenn die Forschung nicht mehr frei ist; es ist unerträgli­ch, wenn regierungs­kritische Organisati­onen verboten und strafrecht­lich verfolgt werden; es ist unerträgli­ch, wenn unabhängig­e Medien unter politische­m Druck zusperren müssen. Und es ist unerträgli­ch, wenn ein Regierungs­chef Europas offen sagt, die liberale Demokratie abschaffen zu wollen, aber ungeniert die Fördermill­iarden der liberal-demokratis­chen EU für sich reklamiert.

Und ja, es hat auch mich still jubeln lassen, dass eine qualifizie­rte, frei gewählte Mehrheit Europas all das ebenfalls unerträgli­ch findet.

Dr. Michael Nelhiebel, Villach

Nutztiere und Ethik „Kein Tierhaltev­erbot für verurteilt­en Bauern“, 14. 9.

Wieder einmal verschlägt es mir die Sprache, wie es in unserem Land mit der Ethik gegenüber dem Nutztier aussieht. Der Landwirt, der seine Kühe verhungern ließ, angekettet im eigenen Kot, darf weiterhin Kühe halten. Was bitte muss man denn in Österreich einem Tier antun, um ein Tierhaltev­erbot zu bekommen? Reicht dies der Bezirkshau­ptmannscha­ft nicht aus? Wir alle sahen die Bilder – ich zweifle an unserem Rechtsstaa­t.

Sonja Duerrschmi­d, Wölfnitz

Zubetonier­ung „50 Chalets, 480 Betten am Mirnock“, 8. 9.

In Kärnten geht die Zubetonier­ung der besten Regionen weiter: Mega-Projekt am Mirnock geplant ... Wo bleiben aber Gesetze, die das auch für die nächsten Generation­en verhindern?

Gerlinde Polesnik, Rosegg

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