Erweiterte Kompetenzen der Landesstudios als Streitpunkt
Neues Schema von ORF eins wird erst im Dezember abgesegnet.
Wurden auch einige wesentlichen Punkte wie das neue Programmschema von ORF eins auf das letzte Plenum 2018 (voraussichtlich am 13. Dezember) verschoben, könnte die erste Stiftungsratssitzung nach dem Sommer dennoch Sprengstoff in sich bergen. Hat sich doch ÖVPStiftungsrat Thomas Zach mit seiner Forderung nach einem „Autonomiepaket für die Landesstudios“weit aus dem Fenster gelehnt. Für eine verstärkte Regionalisierung macht sich der bürgerliche FreundeskreisChef freilich nicht allein stark.
Dass es auch hinsichtlich des Budgets mehr „Gestaltungsspielraum“der Bundesländer geben soll, größere Freiheit von der Zentrale und die Bespielung eines zusätzlichen eigenen Lokalfensters am Wochenende gefordert werden, ruft aber Warner auf den Plan.
Stiftungsrat Heinz Lederer (SPÖ) sagte zur Kleinen Zeitung: „Ich schätze Zach sehr, man kann mit ihm vieles partnerschaftlich auf den Weg bringen, aber mit dieser Forderung wurde übers Ziel hinausgeschossen. Gerade jetzt, wo zwei Drittel der Rechnungshof-Forderungen erfüllt sind. Feinjustierung – ja! Aber alles mit Augenmaß. Zudem darf das zentrale Markenzeichen ORF nicht gefährdet werden.“
Bei der Neuausrichtung von ORF eins (das Publikum soll sie ab dem ersten Quartal 2019 merken) wird den 35 Stiftungsräten am Donnerstag von Channel-Managerin Lisa Totzauer einmal nur der geplante Weg des „jungen Senders“skizziert. So könnte jeder Tag ein „Gefühl“oder eine bestimmte „Atmosphäre“bekommen – zum Beispiel der Montag als Tag des Dramas, der Dienstag als Tag der Spannung auf den Bildschirm kommen. Schluss also etwa mit dem „Serienmontag“. Täglich Eigenproduktionen zur Primetime, zumindest werktags, sind zu erwarten.
Bestellt wird am Donnerstag ein neuer Landesdirektor für Tirol – sein Vertrag läuft dann bis Ende 2021. Unter den potenziellen Namen: ORF-Brüssel-Korrespondent Peter Fritz, der Tiroler Medienberater Stefan Lassnig und Evelyn GeigerAnker (Wirtschaftskammer).
Generaldirektor Alexander Wrabetz muss auch bald erklären, wie es mit der Unterhaltung weitergeht: Deren Abteilungschef Edgar Böhm geht mit Jahresende in Pension; die Entwicklung neuer Formate und ein Budget dafür sind dringend notwendig. Es kann ja im Showbereich nicht ewig getanzt werden!