KÄRNTNER DES TAGES
Dimitri Alberto (30) aus Maria Saal ist ab sofort VollzeitZirkusdirektor des kleinsten Zirkus der Welt.
Dimitri Alberto (30) aus Maria Saal ist Direktor des kleinsten Zirkus der Welt.
Es gibt bestimmt keinen zweiten Menschen, der so sehr vom Zirkus begeistert ist, wie Dimitri Alberto (30). Als er vier Jahre alt war, stapfte er an der Hand seines Großvaters Albert Knes zum „kleinen, verträumten Zirkus, der in Klagenfurt überwinterte“.
Die Jahre zogen ins Land und der „Circus Dimitri“ist nicht nur als kleinster Zirkus der Welt bekannt, der Traum, vom Zirkus zu leben, hat sich für den gebürtigen Maria Saaler erfüllt: „Ich bin jetzt hauptberuflich Zirkusdirektor.“Sechs Jahre lang unterrichtete Dimitri Alberto als Lehrer Deutsch und Biologie („Immer mit Begeisterung“): „Ich kann mich noch erinnern, wie ich als 4Jähriger durch den Schnee zu den Löwenkäfigen gestapft bin.“Die Löwenkäfige von damals gibt es in der Form in den Zirkussen von heute nicht mehr, aber die Romantik, die will Dimitri Alberto bewahren: „Der Zirkus muss seine Nostalgie behalten, aber trotzdem in die Zukunft denken.“Der einzige tierische Star im „Circus
Dimitri“ist Augustine Mausini, die weiße Zirkusmaus mit den roten Augen. Exotik und Romantik wird bei den Dimitris – Bruder Leon Alberto (17) ist als Clown und Artist aktiv – großgeschrieben. „Unser großer Traum ist fast erreicht. In zwei Jahren ist unser Zirkuszelt fertig, nächstes Jahr geht es in Bau“, sagt Dimitri Alberto. Die Innenausstattung hat er bereits gekauft: „Alles ist wie aus dem Bilderbuch gerollt, in weinroten Farben und sieht aus wie Erdbeer mit VanilleEis. So muss Zirkus sein.“200 Besucher werden in dem Zelt Platz finden: „Wir bleiben klein. Wir sind ja der kleinste Zirkus unter allen, die in Österreich reisen.“Derzeit tourt er an den Sonntagen durch die Lande: Am 14. Oktober wird er
seinen ersten Auftritt in Italien (Tarvis) haben. „Circo Dimitri, per la prima volta in Italia“, sagt er in seinen neu erworbenen Sprachkenntnissen.
F ür ihn ist Zirkus auch ein menschliches Projekt: „Im Zirkus werden viele Sprachen gesprochen, das Miteinander der vielen Nationen, der Artisten. Auf engstem Platz spielen Religion und Hautfarbe keine Rolle.“Und obendrein ist bei „Dimitri“auch der Eintrittspreis günstig: Sein Sonntagsprogramm kostet nur fünf Euro. Sehr viel Zirkus auf höchstem Niveau mit ganz viel Liebe: „Ohne Zirkus fühle ich mich nicht wohl.“
Nächste Auftritte. 23. September, Stadtsaal Hermagor, 15 Uhr.
30. September, Veranstaltungssaal Nötsch im Gailtal, 15 Uhr.