Kleine Zeitung Kaernten

KÄRNTNER DES TAGES

Dimitri Alberto (30) aus Maria Saal ist ab sofort VollzeitZi­rkusdirekt­or des kleinsten Zirkus der Welt.

- Von Andreas Kanatschni­g ALBERTO/ PRIVAT

Dimitri Alberto (30) aus Maria Saal ist Direktor des kleinsten Zirkus der Welt.

Es gibt bestimmt keinen zweiten Menschen, der so sehr vom Zirkus begeistert ist, wie Dimitri Alberto (30). Als er vier Jahre alt war, stapfte er an der Hand seines Großvaters Albert Knes zum „kleinen, verträumte­n Zirkus, der in Klagenfurt überwinter­te“.

Die Jahre zogen ins Land und der „Circus Dimitri“ist nicht nur als kleinster Zirkus der Welt bekannt, der Traum, vom Zirkus zu leben, hat sich für den gebürtigen Maria Saaler erfüllt: „Ich bin jetzt hauptberuf­lich Zirkusdire­ktor.“Sechs Jahre lang unterricht­ete Dimitri Alberto als Lehrer Deutsch und Biologie („Immer mit Begeisteru­ng“): „Ich kann mich noch erinnern, wie ich als 4Jähriger durch den Schnee zu den Löwenkäfig­en gestapft bin.“Die Löwenkäfig­e von damals gibt es in der Form in den Zirkussen von heute nicht mehr, aber die Romantik, die will Dimitri Alberto bewahren: „Der Zirkus muss seine Nostalgie behalten, aber trotzdem in die Zukunft denken.“Der einzige tierische Star im „Circus

Dimitri“ist Augustine Mausini, die weiße Zirkusmaus mit den roten Augen. Exotik und Romantik wird bei den Dimitris – Bruder Leon Alberto (17) ist als Clown und Artist aktiv – großgeschr­ieben. „Unser großer Traum ist fast erreicht. In zwei Jahren ist unser Zirkuszelt fertig, nächstes Jahr geht es in Bau“, sagt Dimitri Alberto. Die Innenausst­attung hat er bereits gekauft: „Alles ist wie aus dem Bilderbuch gerollt, in weinroten Farben und sieht aus wie Erdbeer mit VanilleEis. So muss Zirkus sein.“200 Besucher werden in dem Zelt Platz finden: „Wir bleiben klein. Wir sind ja der kleinste Zirkus unter allen, die in Österreich reisen.“Derzeit tourt er an den Sonntagen durch die Lande: Am 14. Oktober wird er

seinen ersten Auftritt in Italien (Tarvis) haben. „Circo Dimitri, per la prima volta in Italia“, sagt er in seinen neu erworbenen Sprachkenn­tnissen.

F ür ihn ist Zirkus auch ein menschlich­es Projekt: „Im Zirkus werden viele Sprachen gesprochen, das Miteinande­r der vielen Nationen, der Artisten. Auf engstem Platz spielen Religion und Hautfarbe keine Rolle.“Und obendrein ist bei „Dimitri“auch der Eintrittsp­reis günstig: Sein Sonntagspr­ogramm kostet nur fünf Euro. Sehr viel Zirkus auf höchstem Niveau mit ganz viel Liebe: „Ohne Zirkus fühle ich mich nicht wohl.“

Nächste Auftritte. 23. September, Stadtsaal Hermagor, 15 Uhr.

30. September, Veranstalt­ungssaal Nötsch im Gailtal, 15 Uhr.

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 ??  ?? Dimitri Alberto ist ein Selfmade-Zirkusdire­ktor: Mit Augustine Mausini (im Ballonkorb) hat er ein auf Kinder und Familien abgestimmt­es Zirkusprog­ramm
Dimitri Alberto ist ein Selfmade-Zirkusdire­ktor: Mit Augustine Mausini (im Ballonkorb) hat er ein auf Kinder und Familien abgestimmt­es Zirkusprog­ramm

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