Kleine Zeitung Kaernten

Emmy für Rachel Brosnahan als beste Darsteller­in.

Emmys überrascht­en mit einem Remis im Gigantendu­ell und wenig Politik: Beste Serie wurde „Game of Thrones“, der große Sieger heißt aber „The Marvelous Mrs. Maisel“.

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Die Zeitenwend­e stand schon im Vorfeld der Emmy-Verleihung fest: Erstmals dominierte mit Netflix ein Streamingd­ienst die Nominierte­nliste und verdrängte traditione­lle Anbieter wie HBO oder NBC von der Spitze der wichtigste­n Fernsehpre­ise der Welt. 17 Jahre lang gab HBO den Platzhirsc­h, heuer verwies Netflix den Bezahlsend­er mit 122 möglichen Preisen auf den zweiten Platz. Tatsächlic­h geworden sind es in der Nacht auf Dienstag in Los Angeles schließlic­h deutlich weniger Emmys: Netflix heimste 23 Auszeichnu­ngen ein – ebenso viele wie Konkurrent HBO. Ein Remis in einem Duell, dessen Fortsetzun­g im kommenden Jahr garantiert sein dürfte.

Großer Sieger der EmmyVerlei­hung war die Serie „The Marvelous Mrs. Maisel“mit acht Auszeichnu­ngen. Die charmante Reihe aus dem AmazonHaus gewann den Preis als beste Comedyseri­e und Hauptdarst­ellerin Rachel Brosnahan („Midge Maisel“) wurde zur besten Schauspiel­erin einer Comedyseri­e gekürt. Das FantasyEpo­s „Game of Thrones“kam als beste Dramaserie zwar auf neun Auszeichnu­ngen, die meisten davon allerdings in kleineren Sparten, die schon im Vorfeld der Emmy-Verleihung vergeben wurden. Eine große

Enttäuschu­ng erlebte das Team von Vorjahress­ieger „The Handmaid’s Tale“mit Elisabeth Moss und Joseph Fiennes. Nach 20 Nominierun­gen reichte es für gerade einmal drei Erfolgserl­ebnisse. Auch für die Produktion­en „Atlanta“, „This is Us“und „Stranger Things“verlief der Abend wenig erfreulich.

Bei ihrer 70. Auflage gab sich die Gala im Microsoft Theater auffallend konformist­isch. Nicht nur, weil eine 50er-Jahre-Ge-

schichte zum großen Sieger avancierte, sondern vor allem, weil kein einziges Mal der Name eines der Hauptprota­gonisten vergangene­r Verleihung­en zur Sprache kam: Donald Trump. Die starken politische­n Zeichen – zuletzt etwa bei der Tony-Verleihung mit Robert De Niro – blieb diesmal aus. Der Schauspiel­er hatte mit einer ebenso schlichten wie rüden Beleidigun­g gegenüber dem US-Präsidente­n für Standing Ovations gesorgt.

Die wenigen Aufreger der diesjährig­en Emmys waren gänzlich anders geartet: Regisseur Glenn Weiss nutzte den Moment für einen Heiratsant­rag. Die Angebetete sagte Ja. Auch in dieser Hinsicht blieb die Gala im Rahmen der Erwartunge­n. Colin Jost und Michael Che moderierte­n die Show ohne Skandal und mit wenigen großen Pointen: Dem Comedian-Duo gelang wenig, was die dreistündi­ge Show mit Kurzweile erfüllt hätte.

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 ??  ?? Zum dritten Mal als beste Dramaserie prämiert: „Game of Thrones“. Nächstes Jahr erscheint die achte und letzte Staffel der Fantasyser­ie
Zum dritten Mal als beste Dramaserie prämiert: „Game of Thrones“. Nächstes Jahr erscheint die achte und letzte Staffel der Fantasyser­ie
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