Steine des Anstoßes
Disput um das KZ-Mahnmal am Loiblpass: Das Mauthausen Komitee Kärnten/Koroˇska distanziert sich von der Gestaltung. Wem gehört die Gedenkstätte?
Wenn am 29. September vom Bundesdenkmalamt (BDA) zum Auftakt des „Tags des Denkmals“auf das Gelände des einstigen Mauthausen-Nebenlagers KZ Loibl Nord geladen wird, werden Misstöne das Gedenken stören.
Stein des Anstoßes ist eine Betondecke auf den Fundamenten der einstigen Waschbaracke – eine vorläufige „Sarkophagisierung“aus konservatorischen Gründen, wie Gorazd Zˇivkovicˇ, Leiter des BDA Kärnten, erklärt. Eine „Einebnung“und „Unkenntlichmachung von Spuren“beklagen im Gegensatz dazu Peter Gstettner und Obmann Manfred Morokutti vom Mauthausen Komitee Kärnten/ Koroˇska. Seit mehr als 20 Jahren widmet sich der Verein schon der Erinnerungsarbeit – mit Gedenkveranstaltungen, Führunschreitenden) Aufnahme aus dem Jahr 2016: So sah die provisorische Einhausung der Waschbaracke im ehemaligen MauthausenNebenlager Loibl Nord aus
gen, Vorträgen und Schulprojekten.
Auch den mit Erde abgedeckten und begrünten Standort der einstigen Küchenbaracke und des Appellplatzes kritisieren die Obleute, so wie Begleiter, die mit Schulklassen die Gedenkstätte besuchten. Eine „Lesehilfe für das Areal“sollen hingegen laut Stephan Matyus, der für die vielen Außenlager des einstigen KZ Mauthausen in ganz Österreich zuständig ist (Gedenkbüro Mauthausen), die Stahlgiebel sein. Diese deuten die Umrisse der einstigen Baracken an und lassen den Ort seine Geschichte erzählen.
Im Jahr 2004 wurde das Areal unter Denkmalschutz gestellt, 2007 vom Innenministerium gepachtet. Gemeinsam mit dem Land Kärnten, dem Bundesdenkmalamt Österreich und dem Mauthausen Komitee Kärnten/Koroˇska wurde ein Gedenkstättenkonzept erarbeitet. Mittlerweile sind die im Vorjahr vom Innenministerium ausgegliederte „Bundesanstalt Mauthausen Memorial“, die Kulturabteilung des Landes Kärnten und das BDA federführend bei der Gestaltung des Mahnmales, in der Finalphase fühlt sich nun der Kärntner Verein nicht eingebunden und fordert einen Rückbau. Igor Pucker, interimistischer Leiter der Kulturabteilung, bedauert „divergierende Ansichten“, steht aber nach eigenen Worten mit allen Beteiligten in Kontakt.
am Loiblpass bestand aus zwei Konzentrationslagern: dem