42 Millionen Euro für neues Hallenbad
Der Klagenfurter Gemeinderat beschloss gestern den Bau des neuen Hallenbads bei Minimundus. Erste Eckdaten fixiert.
Seit Montag hat das bestehende Klagenfurter Hallenbad für den Herbstbetrieb geöffnet – mit einem absehbaren Ablaufdatum. Denn 2023 muss das Bad schließen. Und seit gestern scheint es so, könnte es einen fliegenden Wechsel vom alten in das neue Hallenbad geben. Mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP, Grünen und der FPÖ beschloss der Klagenfurter Gemeinderat, dass das Hallenbad auf dem Areal nördlich von Minimundus gebaut werden soll. Gegenstim- men kamen vom Team Kärnten und der Liste Fair. Dem Beschluss ging eine emotional, aber dennoch weitgehend sachlich geführte Diskussion voran. Der Bürgerrat wurde dabei ebenso diskutiert, wie die Erweiterungsmöglichkeiten des Bades und die Grundwassersials tuation in diesem Teil der Stadt. Kathrin Stainer-Hämmerle, die den Bürgerrat begleitete, bemühte sich, die Vorwürfe gegen den Prozess zu entkräften. „23 Bürgerräte sind nicht repräsentativer als 2000 Unterzeichner im Internet. Es gibt eine schweigende Masse.“
Bernhard Eder von den Stadtwerken verwies auf die geologischen Gegebenheiten bei Minimundus – so beginne das Grundwasser in 1,5 Meter Tiefe. „Man kann aber dort zu den veranschlagten Kosten von 42 Millionen Euro bauen.“Wolfgang Germ (FPÖ) und Klaus Jürgen Jandl (Team Kärnten) wollte wissen, ob diese Zahl auch halten werde – „und warum man nun schon von Erweiterungen spreche?“Stadtwerke Vorstand Sabrina Schütz-Oberländer: „Das ist die Kostenbasis 2018. Aber wenn man nach ein paar Jahren merkt, dass es sich trägt, sollte man das erweitern.“Germ mahnte realistische Kosten ein: „Bei öffentlichen Bauten wird oft um 25 Prozent teurer gebaut.“
Die Wasserfläche im neuen Bad soll sich von derzeit 1000 Quadratmetern auf 2200 Quadratmeter mehr als verdoppeln, vor allem wegen eines 50-MeterSportbeckens. Dessen Bau verteidigte Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ): „Das war politischer Konsens.“Für die weitere Planung wolle sie weiter Bürger einbinden.
Sandra Wassermann (FPÖ) kritisierte, dass es keine Diskussion über das Projekt gab. „Heute um 15.30 Uhr (die Sitzung begann um 14 Uhr, Anm.) bekamen wir erstmals Informationen zu diesem 42-MillionenEuro-Projekt. So darf man mit Steuergeld keinesfalls umgehen.“Der lautstarke Konter von VP-Stadtrat Markus Geiger in Richtung Wassermann: „Was habt ihr eigentlich in den Resonanzgruppen gemacht? Eure Stadtsenatsmitglieder haben für diese Standorte gestimmt, nur Frey von den Grünen war dagegen.“Er verwies darauf, dass Unterlagen der Stadtwerke seit dem vergangenen Weihnachtsfest bekannt seien, die FPÖ in der Person von Germ hingegen selbst vor einem Jahr die Idee eines Hallenbads im Strandbad forcierte.
Jürgen Pfeiler (SPÖ) zog sein Fazit: „Jetzt entzieht man einen politischen Reibebaum.“