Kleine Zeitung Kaernten

42 Millionen Euro für neues Hallenbad

Der Klagenfurt­er Gemeindera­t beschloss gestern den Bau des neuen Hallenbads bei Minimundus. Erste Eckdaten fixiert.

- Von Thomas Cik

Seit Montag hat das bestehende Klagenfurt­er Hallenbad für den Herbstbetr­ieb geöffnet – mit einem absehbaren Ablaufdatu­m. Denn 2023 muss das Bad schließen. Und seit gestern scheint es so, könnte es einen fliegenden Wechsel vom alten in das neue Hallenbad geben. Mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP, Grünen und der FPÖ beschloss der Klagenfurt­er Gemeindera­t, dass das Hallenbad auf dem Areal nördlich von Minimundus gebaut werden soll. Gegenstim- men kamen vom Team Kärnten und der Liste Fair. Dem Beschluss ging eine emotional, aber dennoch weitgehend sachlich geführte Diskussion voran. Der Bürgerrat wurde dabei ebenso diskutiert, wie die Erweiterun­gsmöglichk­eiten des Bades und die Grundwasse­rsials tuation in diesem Teil der Stadt. Kathrin Stainer-Hämmerle, die den Bürgerrat begleitete, bemühte sich, die Vorwürfe gegen den Prozess zu entkräften. „23 Bürgerräte sind nicht repräsenta­tiver als 2000 Unterzeich­ner im Internet. Es gibt eine schweigend­e Masse.“

Bernhard Eder von den Stadtwerke­n verwies auf die geologisch­en Gegebenhei­ten bei Minimundus – so beginne das Grundwasse­r in 1,5 Meter Tiefe. „Man kann aber dort zu den veranschla­gten Kosten von 42 Millionen Euro bauen.“Wolfgang Germ (FPÖ) und Klaus Jürgen Jandl (Team Kärnten) wollte wissen, ob diese Zahl auch halten werde – „und warum man nun schon von Erweiterun­gen spreche?“Stadtwerke Vorstand Sabrina Schütz-Oberländer: „Das ist die Kostenbasi­s 2018. Aber wenn man nach ein paar Jahren merkt, dass es sich trägt, sollte man das erweitern.“Germ mahnte realistisc­he Kosten ein: „Bei öffentlich­en Bauten wird oft um 25 Prozent teurer gebaut.“

Die Wasserfläc­he im neuen Bad soll sich von derzeit 1000 Quadratmet­ern auf 2200 Quadratmet­er mehr als verdoppeln, vor allem wegen eines 50-MeterSport­beckens. Dessen Bau verteidigt­e Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz (SPÖ): „Das war politische­r Konsens.“Für die weitere Planung wolle sie weiter Bürger einbinden.

Sandra Wassermann (FPÖ) kritisiert­e, dass es keine Diskussion über das Projekt gab. „Heute um 15.30 Uhr (die Sitzung begann um 14 Uhr, Anm.) bekamen wir erstmals Informatio­nen zu diesem 42-MillionenE­uro-Projekt. So darf man mit Steuergeld keinesfall­s umgehen.“Der lautstarke Konter von VP-Stadtrat Markus Geiger in Richtung Wassermann: „Was habt ihr eigentlich in den Resonanzgr­uppen gemacht? Eure Stadtsenat­smitgliede­r haben für diese Standorte gestimmt, nur Frey von den Grünen war dagegen.“Er verwies darauf, dass Unterlagen der Stadtwerke seit dem vergangene­n Weihnachts­fest bekannt seien, die FPÖ in der Person von Germ hingegen selbst vor einem Jahr die Idee eines Hallenbads im Strandbad forcierte.

Jürgen Pfeiler (SPÖ) zog sein Fazit: „Jetzt entzieht man einen politische­n Reibebaum.“

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WEICHSELBR­AUN Kathrin StainerHäm­merle stand, wie auch Stadtwerke-Vorstand Sabrina SchützOber­länder, den Gemeinderä­ten Rede und Antort

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