Kleine Zeitung Kaernten

Krankenkas­se befürchtet „massive Einbußen“

Geplante Milliarden-Einsparung halten Kärntner Kassen-Funktionär­e für eine „reine Utopie“.

- Robert Benedikt

Heftige Kritik an der von der Bundesregi­erung geplanten Kassenrefo­rm übte am Mittwoch der Obmann der Kärntner Gebietskra­nkenkasse (KGKK), Georg Steiner: „Der vorgelegte Gesetzesen­twurf ist ein Angriff auf das österreich­ische Gesundheit­ssystem und eine Enteignung der Arbeitnehm­er.“Die Regierung plane, so Steiner, ein über viele Jahre gut funktionie­rendes Gesundheit­ssystem zu zerstören.

KGKK-Direktor Johann Lintner rechnet aufgrund der geplanten Einsparung­en mit Leistungsk­ürzungen für die Versichert­en. Die geplanten Einsparung­en in der Höhe von einer Milliarde Euro seien utopisch und durch Kürzungen in der Verwaltung nicht realisierb­ar. Deshalb müssten sie wohl zulasten der Patienten verwirklic­ht werden. Nach Angaben Lintners beläuft sich der Verwaltung­saufwand in der Kärntner Kasse auf 21,5 Millionen Euro pro Jahr. Da seien nicht mehr viele Einsparung­en möglich, weil man schon in den letzten Jahren einen massiven Sparkurs gefahren sei. Laut Gesetzesvo­rlage darf die Kärntner Gebietskra­nkenkasse 140 Mitarbeite­r in den nächsten drei Jahren nicht nachbesetz­en. Das bedeute, so Lintner, Einschränk­ung der Servicequa­lität und Ausdünnung der Organisati­onsstruktu­r. Obmann Steiner resümiert: „Die übereilte Fusion der Kassen wird mehr kosten, als sie tatsächlic­h bringt. Denn man muss auch die Fusionskos­ten berücksich­tigen, die wahrschein­lich Hunderte Millionen Euro betragen werden. So werden jahrelange Arbeit, mühsame Verhandlun­gen und moderne Lösungen im Dienste der Versichert­en mit einem Schlag zunichtege­macht.“

Newspapers in German

Newspapers from Austria