Krankenkasse befürchtet „massive Einbußen“
Geplante Milliarden-Einsparung halten Kärntner Kassen-Funktionäre für eine „reine Utopie“.
Heftige Kritik an der von der Bundesregierung geplanten Kassenreform übte am Mittwoch der Obmann der Kärntner Gebietskrankenkasse (KGKK), Georg Steiner: „Der vorgelegte Gesetzesentwurf ist ein Angriff auf das österreichische Gesundheitssystem und eine Enteignung der Arbeitnehmer.“Die Regierung plane, so Steiner, ein über viele Jahre gut funktionierendes Gesundheitssystem zu zerstören.
KGKK-Direktor Johann Lintner rechnet aufgrund der geplanten Einsparungen mit Leistungskürzungen für die Versicherten. Die geplanten Einsparungen in der Höhe von einer Milliarde Euro seien utopisch und durch Kürzungen in der Verwaltung nicht realisierbar. Deshalb müssten sie wohl zulasten der Patienten verwirklicht werden. Nach Angaben Lintners beläuft sich der Verwaltungsaufwand in der Kärntner Kasse auf 21,5 Millionen Euro pro Jahr. Da seien nicht mehr viele Einsparungen möglich, weil man schon in den letzten Jahren einen massiven Sparkurs gefahren sei. Laut Gesetzesvorlage darf die Kärntner Gebietskrankenkasse 140 Mitarbeiter in den nächsten drei Jahren nicht nachbesetzen. Das bedeute, so Lintner, Einschränkung der Servicequalität und Ausdünnung der Organisationsstruktur. Obmann Steiner resümiert: „Die übereilte Fusion der Kassen wird mehr kosten, als sie tatsächlich bringt. Denn man muss auch die Fusionskosten berücksichtigen, die wahrscheinlich Hunderte Millionen Euro betragen werden. So werden jahrelange Arbeit, mühsame Verhandlungen und moderne Lösungen im Dienste der Versicherten mit einem Schlag zunichtegemacht.“