Kaputte Möbel und zerstörtes Spielzeug
Im Eltern-Kind-Café „Nimmerland“herrscht derzeit Ernüchterung. Kritik an Eltern, die sich nicht um Kinder kümmern.
Seit 2. September hat das Eltern-Kind-Café „Nimmerland“in Klagenfurt geöffnet. Die Betreiberinnen Natascha Pössenbacher und Martina Kohlberger freuen sich über großen Zuspruch. Diese Freude wird allerdings getrübt.
„Nach zwei Wochen mussten wir schon einiges wegwerfen“, sagt Pössenbacher. Kinder sprangen so heftig in die Babybetten rein, dass diese kaputtgingen. Außerdem wurden Sessel zerstört und Wände angemalt. „Auch Spielzeug mussten wir schon entsorgen, weil so daran herumgerissen wurde“, sagt Pössenbacher enttäuscht und fügt hinzu: „Die Eltern kümmern sich nicht um ihre Kinder. Die Hausregeln werden einfach ignoriert.“Besonders dreiste Eltern würden für ihren Nachwuchs den Eintritt bezahlen und dann gleich wieder gehen. Pössenbacher ärgert sich nicht
nur über den materiellen Schaden. Es geht auch um die Haftung. „Wenn sich ein Kind verletzt, haften wir.“Aufgrund der Gegebenheiten mussten die Öffnungszeiten geändert werden. Das Putzen und Zusammenräumen nimmt viel Zeit in Anspruch. Das „Nimmerland“hat mittlerweile montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr geöffnet, samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr.
Pössenbacher und Kohlberger haben auf Kritik von Eltern
reagiert. Es gab Beschwerden, dass es nur Tageskarten um 5 Euro (für Kinder von eineinhalb bis 16 Jahren) gab. Es gibt jetzt Stundenpreise zu 2,50 Euro. „Wer gut konsumiert, zahlt aber trotzdem nicht mehr als fünf Euro“, sagt Pössenbacher. Der Gastronomiebereich sei für die Finanzierung des Betriebes von großer Wichtigkeit. „Leider gibt es Erwachsene, die fünf Stunden bleiben und nur einen Kaffee trinken“, sagt Pössenbacher.
Angesichts der herrschenden Situation ist aber auch zu hinterfragen, ob etwa eine „Makeup-Party“, wie sie für den 5. Oktober angekündigt ist, Sinn macht. Werden die Mütter dadurch nicht erst recht abgelenkt? „Wir müssen uns das anschauen“, sagt Kohlberger. Mütter hätten bereits angefragt, ob sie die Kinder mitnehmen können oder ob sie besser alleine beziehungsweise mit dem Papa als Aufsichtsperson kommen sollen.