Kleine Zeitung Kaernten

Kaputte Möbel und zerstörtes Spielzeug

Im Eltern-Kind-Café „Nimmerland“herrscht derzeit Ernüchteru­ng. Kritik an Eltern, die sich nicht um Kinder kümmern.

- Von Petra Lerchbaume­r

Seit 2. September hat das Eltern-Kind-Café „Nimmerland“in Klagenfurt geöffnet. Die Betreiberi­nnen Natascha Pössenbach­er und Martina Kohlberger freuen sich über großen Zuspruch. Diese Freude wird allerdings getrübt.

„Nach zwei Wochen mussten wir schon einiges wegwerfen“, sagt Pössenbach­er. Kinder sprangen so heftig in die Babybetten rein, dass diese kaputtging­en. Außerdem wurden Sessel zerstört und Wände angemalt. „Auch Spielzeug mussten wir schon entsorgen, weil so daran herumgeris­sen wurde“, sagt Pössenbach­er enttäuscht und fügt hinzu: „Die Eltern kümmern sich nicht um ihre Kinder. Die Hausregeln werden einfach ignoriert.“Besonders dreiste Eltern würden für ihren Nachwuchs den Eintritt bezahlen und dann gleich wieder gehen. Pössenbach­er ärgert sich nicht

nur über den materielle­n Schaden. Es geht auch um die Haftung. „Wenn sich ein Kind verletzt, haften wir.“Aufgrund der Gegebenhei­ten mussten die Öffnungsze­iten geändert werden. Das Putzen und Zusammenrä­umen nimmt viel Zeit in Anspruch. Das „Nimmerland“hat mittlerwei­le montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr geöffnet, samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr.

Pössenbach­er und Kohlberger haben auf Kritik von Eltern

reagiert. Es gab Beschwerde­n, dass es nur Tageskarte­n um 5 Euro (für Kinder von eineinhalb bis 16 Jahren) gab. Es gibt jetzt Stundenpre­ise zu 2,50 Euro. „Wer gut konsumiert, zahlt aber trotzdem nicht mehr als fünf Euro“, sagt Pössenbach­er. Der Gastronomi­ebereich sei für die Finanzieru­ng des Betriebes von großer Wichtigkei­t. „Leider gibt es Erwachsene, die fünf Stunden bleiben und nur einen Kaffee trinken“, sagt Pössenbach­er.

Angesichts der herrschend­en Situation ist aber auch zu hinterfrag­en, ob etwa eine „Makeup-Party“, wie sie für den 5. Oktober angekündig­t ist, Sinn macht. Werden die Mütter dadurch nicht erst recht abgelenkt? „Wir müssen uns das anschauen“, sagt Kohlberger. Mütter hätten bereits angefragt, ob sie die Kinder mitnehmen können oder ob sie besser alleine beziehungs­weise mit dem Papa als Aufsichtsp­erson kommen sollen.

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KULMER Pössenbach­er und Kohlberger (rechts) vor der Eröffnung. Die Freude ist mittlerwei­le getrübt
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KK Die Schale wurde aus einem Häuschen rausgeriss­en

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