Bahnplanung am Wörthersee nicht „in Stein gemeißelt“
Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) will Mitte nächsten Jahres ein neues Gesamtkonzept für den Bahnausbau in Österreich vorlegen.
Dass das Bahnverkehrsaufkommen nach der Fertigstellung des Koralmtunnels im Jahr 2026 steigen wird, bestreitet mittlerweile niemand mehr. Doch wie man mit dem zusätzlichen Lärm umgehen wird, der gleichzeitig entsteht, darüber scheiden sich die Geister. Das Land Kärnten, die Städte Villach und Klagenfurt, aber auch die Gemeinden entlang der Strecke drängen auf eine Neustrukturierung des Bahnverkehrs im Zentralraum – mit einer Tunnelkette als bestmögliche Lösung.
Da diese aber unfinanzierbar scheint, hat Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) die Durchschlagsfeier am Koralmtunnel zum Anlass genommen, Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) auf die aktuelle Beschlusslage hinzuweisen. Sowohl bei der Wörthersee-Konferenz in der Wirtschaftskammer, einer Konferenz mit den Anrainer-Bürgermeistern als auch im Landtag hat man einhellig dafür gestimmt, den Bahnverkehr entlang des Wörthersees möglichst geräuscharm zu gestalten. Die Ideen reichen von einer höheren Schienengebühr für laute Züge, bis hin zu Waggons mit „Flüsterbremsen“oder Umbauten, etwa geräuschabsorbierende Schweller und moderne Lärmschutzwände. Hofer betonte bei der Durchstichfeier, dass „nichts in Stein gemeißelt“sei, schloss sogar eine Neutrassierung nicht aus, wobei diese in der Generalplanung des Verkehrsministeriums derzeit nicht vorgesehen ist.
wird indes bereits der Bahnhof Lend umgebaut. Die Maßnahmen, um die SBahn-Haltestelle barrierefrei zu machen, sind Teil des Investitionspakets der ÖBB. Ansätze, gleichzeitig einen Lärmschutz für Anrainer zu errichten, gibt es hingegen nicht – was für Kritik von der Stadtpolitik sorgt. Gemeinderat Philipp Liesnig (SPÖ) verweist auf Untersuchungen zur Lärm- und Verkehrsentwicklung durch die ÖBB selbst, die diese bereits 2005 veröffentlicht hat. „Seit Jahren weiß man, dass der Lärm zunehmen wird und dass etwas getan werden muss. Es ist unverständlich, warum hier zugewartet wird, bis die Züge rollen“, sagt Liesnig.
Der Bahnhof Lend wird umgebaut, Schallschutz wird keiner errichtet