Reinhard Tritscher stürzte in den Tod
Steirische Ski-Legende verunglückte auf seinem Hausberg im Dachsteinmassiv.
Die Scheichenspitze im Dachsteinmassiv war der Hausberg von Reinhard Tritscher. Am Donnerstag wurde sie ihm zum Verhängnis. Er stürzte in die Tiefe und erlitt dabei tödliche Verletzungen. Tritscher hatte an diesem Tag eine etwas andere Route gewählt, allerdings keine extrem schwierigere. „Es ist für uns wirklich unerklärlich, wie das passieren konnte. Der Papa war zwar über 70, aber topfit und kannte jeden Zentimeter. Er hat den Berg 400 Mal bestiegen“, sagt Patrick Tritscher, der so wie die restliche Familie die Leidenschaft Bergsteigen mit dem Vater teilte.
Die Begeisterung für den Skisport erwachte in Reinhard Tritscher früh. Schon in jungen Jahren gewann Tritscher Rennen um Rennen und schaffte mit 21 Jahren den Sprung ins Nationalteam. 1968 gewann er nach einem kapitalen Sturz am Vortag den legendären Lauberhorn-Slalom in Wengen und in derselben Saison auch zwei weitere Weltcup-Rennen.
Doch in der Folge bremsten Verletzungen die Karriere. Aber er qualifizierte sich schließlich für Olympia in Sapporo und galt als der große Gold-Favorit in der Kombination. Doch daraus wurde nichts. Es folgten neue Verletzungen, neue Comebacks. Und der nächste Höhepunkt, als er mit der hohen Startnummer 45 die Abfahrt in Vald’Isère gewann. Vor den Olympischen Spielen in Innsbruck erlitt er zum dritten Mal einen Beinbruch – und beendete seine Karriere.