Kleine Zeitung Kaernten

Er bewegt sich gern im Grünen

Paul Nagele (56) ist Obmann der Jagdgesell­schaft Völkermark­t. Sie feiert heute ihr 130-Jahr-Jubiläum.

- Von Julia Primus

Es begann alles 1888, als einige Jäger die Jagdgesell­schaft Völkermark­t gegründet haben, um den Mitglieder­n die Jagd im Gemeindege­biet zu ermögliche­n“, erzählt Obmann Paul Nagele. Nun feiert die zweitältes­te Jagdgesell­schaft Kärntens ein rundes Jubiläum. 27 Fixmitglie­der und 12 weitere sind derzeit aktiv dabei. Anlässlich des Jubiläums wird eine kleine Feier organisier­t. „Wir haben ein Jägerkreuz auf dem Lilienberg errichtet und weihen es in einer offizielle­n Messe feierlich ein“, erzählt der 56-jährige.

Doch in der Jagdgesell­schaft geht es nicht nur um die Passion für die Jagd. Die Mitglieder engagieren sich auch für soziale und kulturelle Projekte. Das Jagen spielt eigentlich nur eine untergeord­nete Rolle. Viel wichtiger sind die Gemeinscha­ft, das Brauchtum und die Natur. Es gibt regelmäßig­e gemeinsame Treffen oder Feiern. „Wir jagen nicht nur, sondern helfen auch bei der Landschaft­sund Kulturpfle­ge. Außerdem sind wir alle gern in der Natur und achten sehr darauf “, erzählt Nagele.

D er Arzt in der dritten Generation hat seine Praxis direkt in seinem Elternhaus. Seit 18 Jahren ist er Jäger, 12 davon in der Völkermark­ter Jagdgesell­schaft. Durch seine vielen Freunde und Bekannten bei der Jagdgesell­schaft stieß er damals selbst zum Verein.

Gejagt wird während der Saison auf einem Gebiet von 2170 Hektar. „Wir bekommen jedes Jahr eine Liste von Tieren, getrennt nach Geschlecht­ern und Kriterien. Wenn die Anzahl erreicht ist, dürfen wir keine Tiere mehr erlegen“, er-

läutert der passionier­te Jäger die „Spielregel­n“.

Ein wichtiger Faktor bei der Jagd sei auch der sichere Umgang mit einer Waffe. „Deshalb gibt es jedes Jahr ein ,Einschieße­n‘, bei dem man sich den Schussstem­pel holen muss,“sagt der Obmann. Und selbstvers­tändlich gelte während der Jagd ein Alkoholver­bot.

Diskutiert wird derzeit viel über Wölfe. „Natürlich ist das ein brisantes Thema. Jetzt gibt es noch kein Problem mit den den Tieren, aber in einigen Jahren wird es wahrschein­lich zu einer Überpopula­tion kommen. Dann muss die Jägerschaf­t etwas dagegen tun“, erklärt Nagele.

Geschütze Zonen würden gar nichts bringen, da der Wolf sich frei bewegt. Nagele glaubt, dass man irgendwann nicht darum herumkomme­n werde, den Wolf wie andere Tiere auf die Abschussli­ste zu setzen, um Schäden zu vermeiden.

S eit 25 Jahren ist der dreifache Vater hauptberuf­lich Zahnarzt. Neben dem Jagen verbringt er gerne Zeit mit der Familie, fährt mit seinem Segelboot auf dem Klopeiner See oder geht golfen. Außerdem ist er seit über 20 Jahren beim Rotary Club Völkermark­t und unterstütz­t mit Leib und Seele gemeinnütz­ige Projekte.

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Nagele sind Tradition und Brauchtum in der Jägerschaf­t sehr wichtig

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