Kleine Zeitung Kaernten

Geschenke ohne Beziehungs­stress

- Sabine und Roland Bösel, Beziehungs­berater & Autoren, www.boesels.at

Nach 30 Ehejahren fällt mir kein richtiges Geschenk mehr ein. Die Geflügelsc­here letztes Jahr hat einen Super-GAU ausgelöst und der fesche Minirock wurde nicht einmal kommentier­t. (Rudi F.)

Lieber Rudi!

Zunächst einmal finden wir es toll, dass Sie sich auch nach so langen Jahren so viele Gedanken über das passende Geschenk machen. Das zeigt, dass Sie Liebe als das verstehen, was es ist: eine Aktivität, kein passiver Zustand, der zufällig gelingt oder nicht. Beim Schenken geht es immer darum, in die Schuhe der Partnerin zu schlüpfen. Versetzen Sie sich in Ihre Frau hinein und fühlen Sie, worüber sie sich besonders freuen würde. Denn viele Menschen schenken das, was sie selbst gern hätten – und das kommt eben oft nicht gut an.

Es gibt die „fünf Sprachen der Liebe“, die sich sehr gut als Leitfaden eignen, um ein Geschenk zu finden: verbale Zuwendung, Körperlich­keit, exklusive Zeit, Hilfsberei­tschaft und Überraschu­ngen. Überlegen Sie, was sich Ihre Frau am meisten wünschen könnte. Ist es verbale Zuwendung, dann wäre ein Briefchen mit einer besonderen Wertschätz­ung am Christbaum genau das Richtige. Körperlich­es kann außer Sexualität auch eine liebevolle Fußmassage oder eine tägliche Umarmung sein – „Ich schenke dir im Jänner täglich eine Extra-Umarmung“könnte unter dem Baum liegen. Oder exklusive Zeit? Ein Spaziergan­g oder ein Abendessen nur zu zweit wären eine Möglichkei­t. Vielleicht freut sie sich auch über Ihre Hilfe für etwas, das sie üblicherwe­ise alleine stemmt. Und wenn Sie der Meinung sind, dass sie gerne überrascht wird, hilft Ihnen vielleicht die beste Freundin Ihrer Frau mit einer Idee auf die Sprünge.

Geschenke müssen nicht viel Geld kosten. Die wertvollst­en sind nämlich die, die wirklich das Herz Ihrer Frau berühren, weil sie erkennt, dass Sie sie ein Stück verstanden haben.

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