Demenz als Zerreißprobe für die ganze Familie
Leserinnen wünschen sich mehr Unterstützung und Akzeptanz für Erkrankte und Angehörige.
Eine Demenzerkrankung macht die Betreuung zu Hause in jedem Fall zu einer Zerreißprobe für die ganze Familie. Die Pflegesituation bedeutet eine enorme Umstellung im Familienalltag und schreit bald nach Entlastung. Die Einführung der Pflegekarenz ist ein guter Teil davon. Neben einer solchen Herausforderung ist ein Vollzeit-Job einfach nicht möglich. Die Abschaffung des Pflegeregresses nimmt unnötigen Druck weg. Hilfsangebote wie mobile Dienste, Tagesbetreuung, Übergangs- oder Kurzzeitpflegeplätze schaffen die Basis, dass pflegende Angehörige in die schwierige und belastende Pflegesituation hineinwachsen können.
Hier braucht es keine Bevormundung oder Bewertung. Egal, ob Pflege zu Hause oder im Pflegeheim, einzig und allein die betroffenen pflegebedürftigen Menschen mit ihren direkt betroffenen Angehörigen sollen frei und ohne Druck wählen dürfen. So kann die Aufgabe, nahestehende Menschen auf ihrer letzten, oftmals so schwierigen Lebensstrecke zu begleiten und ihnen die notwendige seelische Zuwendung zu schenken, heute gelingen. Pflegende Angehörige arbeiten zu sehr in der Isolation. In einer Welt, in der Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit die treibenden Kräfte sind, braucht es ein offeneres und ehrlicheres Umgehen mit dem Thema Alter und Pflege.
Helga ReichmannGitschthaler, Maria Elend
Scham ist fehl am Platz
Wir als Gesellschaft sollten uns an den Anblick und das Verhalten dementer Menschen gewöhnen. Bei kleinen Kindern ist es für uns normal, dass sie sich nicht immer angepasst, teils unerwartet und vielleicht auch manchmal unerwünscht verhalten. Zeigen aber erwachsene Menschen ein derartiges Verhalten im öffentlichen Raum bzw. in Gesellschaft, erzeugt das noch häufig starke Irritationen bei den Anwesenden und ein Gefühl von Peinlichkeit bei den Angehörigen. Das führt natürlich dazu, dass sich demente Menschen und ihre Betreuungspersonen immer mehr zurückziehen.
Keiner sollte sich aber verstecken oder für einen dementen Angehörigen schämen müssen.
Mag. Sigrid Schröpfer, Graz
Lärm fördert Demenz
Weltweit leiden rund 35 Millionen Menschen an Demenz. Eine der Ursachen für Demenz ist der Lärm. Lärm stresst, insbesondere der Verkehrslärm von Flugzeugen, Autos und Zügen. Beim Bahnlärm ist die Besonderheit, dass die Distanz zwischen Gleis und Schlafzimmer gerade entlang des Wörthersees oft eine sehr kurze ist. Der plötzliche Pegelanstieg, wenn ein Güterzug in der Nacht vorbeidonnert, führt zu schlechtem Schlaf und erhöht die Wahrscheinlichkeit für HerzKreislauf-Erkrankungen und Demenz.
Nachdem in puncto Bahnplanung am Wörthersee „nichts in Stein gemeißelt ist“, ergeht das eindringliche Ersuchen an die Politik, alle kurz- und langfristigen Maßnahmen zu tref- fen, um die lärmgeplagten Anrainer entlang der Eisenbahnstrecke im Zentralraum Kärntens vor der drohenden Güterzug-Lawine der Koralmbahn zu schützen.
Christoph Neuscheller, Pörtschach, Dr. Markus Steindl, Krumpendorf, Bürgerinitiative
„Stopp dem Bahnlärm“
Pilze nicht vernichten
„Italiener wurde mit 44 Kilo frischen Steinpilzen erwischt“, 19. 9. Warum müssen die von Italienern gesammelten Pilze vernichtet werden? Pilze sind ein wertvolles Naturprodukt. Ich könnte mir vorstellen, dass Altersheime, Krankenanstalten und ähnliche Einrichtungen froh wären, wenn sie diese verkochen könnten. Vernichten ist kein gangbarer Weg für dieses wertvolle Naturprodukt!
Ermin Roßbacher, Jenig