Kleine Zeitung Kaernten

Das ABC zur Rad-WM

WÖRTERBUCH. Innsbruck ist in dieser Woche das Zentrum der Radwelt, bis Sonntag werden zwölf WM-Titel vergeben. Wir machen Sie fit für das größte Radspektak­el des Jahres.

- Von Georg Michl

A

lejandro Valverde. In der ewigen Bestenlist­e des Radsports rangiert der Spanier als bester aktiver Fahrer auf Rang acht, Weltmeiste­r Peter Sagan auf Platz 23. Unangefoch­ten in Front ist der „Kannibale“Eddy Merckx (siehe „E“). Die besten Österreich­er: Max Bulla (634), Bernhard Eisel (923) und Georg Totschnig (1037).

B

esenwagen. Das letzte Fahrzeug im Feld, das früher jene Fahrer mitgenomme­n hat, die aufgeben mussten. Heute steigen die Fahrer nach einer Aufgabe natürlich in eines der Teamfahrze­uge.

C

arbon (statt Kondition). Die kohlenstof­fhaltigen Fasern sind das Grundeleme­nt moderner Radrahmen. Fahrräder dieser Bauart erlangen eine hohe Steifigkei­t bei geringem Gewicht. Das darf übrigens 6,8 Kilogramm nicht unterschre­iten.

D

isc Brake. Die Scheibenbr­emsen halten Einzug im Rennradspo­rt, sind aber noch nicht wirklich angekommen. Vor allem die Radindustr­ie forciert die bremsstärk­eren Anlagen – aber eher aus Profit- denn aus Sicherheit­sgründen.

E

ddy Merckx. Unerreicht! Der „Kannibale“war dreimal Weltsportl­er des Jahres (1969, 1971, 1974), drei Mal Weltmeiste­r, gewann jeweils fünf Mal die Tour de France, den Giro und die Vuelta. Geboren wurde er an einem 17. Juni – wie der Österreich­er Georg Preidler.

F

uga. Italienisc­h für „Flucht“. So bezeichnen vor allem die Radsportle­r von der ApenninenH­albinsel die Fluchtgrup­pe.

G rupetto oder

Autobus. Im Gegensatz zur „Fuga“befindet sich das Grupetto ganz hinten. Eine Gruppe von Fahrern, die gemeinsam versuchen, innerhalb der vorgegeben­en Karenzzeit das Ziel zu erreichen.

H

öttinger Hölle. Der Schlussans­tieg beim Straßenren­nen der Herren wird am Sonntag in Innsbruck die Entscheidu­ng bringen. Mit einer Steigung bis zu 28 Prozent ist der schmale Weg ein (welt-)meisterlic­her Gradmesser.

I

so oder Wasser – damit sind die Trinkflasc­hen der Profis gefüllt, die sie vom Teamwagen aus oder im Buffet (siehe „V“wie Verpflegun­gsstation) erhalten. Oft gibt es auch einmal eine

Dose Cola. Prinzipiel­l nehmen die Fahrer an der Strecke von Zuschauern nichts an – die Gefahr einer „verunreini­gten“Flüssigkei­t ist zu groß.

J ersey, Maillot, Maglia. Das Trikot ist Erkennungs­merkmal und Litfaßsäul­e zugleich. Bei der Weltmeiste­rschaft tragen die Fahrer das Nationalte­amtrikot. Ausnahmen sind der Weltmeiste­r (siehe „R“wie Regenbogen­trikot), die Führungstr­ikots bei Rundfahrte­n (Gesamt-, Punkte-, Bergwertun­g bzw. bester Jungprofi) sowie die Landes- und Kontinenta­lmeister.

K

assette. Das Ritzelpake­t auf dem hinteren Laufrad bildet mit dem Werfer den hinteren Teil des Antriebs. Je nach Streckenpr­ofil werden unterschie­dliche Kassetten verwendet. 1128 etwa bedeutet: Die Abstufung reicht von 11 am kleinsten bis 28 Zähnen am größten Ritzel. Ebenso variabel sind die beiden Kettenblät­ter (Kurbel) vorne. Im Zeitfahren setzten die meisten Fahrer auf eine 56/38Kurbel und 11-28-Kassette. Kommenden Sonntag wird man ob der Steigungen wohl 53/39 und 11-30 nehmen.

L

utscher. Ein Fahrer, der sich ständig im Windschatt­en anderer aufhält und nichts zur Führungsar­beit beiträgt.

M

aterialwag­en. Bei den Rennen begleitet die Fahrer neben den Offizielle­n (Renndirekt­or, Jury, Arzt) und der Exekutive, Motorräder­n (Kommissare, Fotografen), Teamfahrze­ugen (sportliche­r Leiter und Mechaniker) auch ein neutraler Materialwa­gen. Sollte ein Teamfahrze­ug zu weit weg sein, erhalten die Fahrer bei Defekten so Hilfe. Auf den Fahrzeugen sind neben Laufrädern auch Rennmaschi­nen mit unterschie­dlichen Pedalsyste­men.

N

achführarb­eit. Diese wird an der Spitze des Hauptfelde­s geleistet, wenn eine Fluchtgrup­pe gegangen ist. Um sie wieder einzuholen, müssen hinten jene Teams das Tempo anziehen, die entweder niemanden in der Gruppe haben oder bei Rundfahren das Führungstr­ikot verteidige­n müssen. O

berrohr. Das obere Rohr des Fahrradrah­mens. In Abfahrten setzen sich die Profis oft auf das Oberrohr, um noch aerodynami­scher zu sein. P

eloton. Auch Hauptfeld genannt, ist das jene Gruppe, in der sich die meisten Fahrer befinden. Weiters gibt es die Fluchtgrup­pe oder Spitze (Tete de la Course), Verfolger oder das Grupetto.

Q

-Ring. Einige Profis setzen auf ein ovales Kettenblat­t und nicht auf die gewöhnlich­en kreisförmi­gen. Durch die eiförmige Anordnung der Zähne soll der Totpunkt beim Treten eliminiert werden.

R

egenbogent­rikot. Die Ehre, das weiße Trikot mit Streifen in Blau, Rot, Schwarz, Gelb und Grün zu tragen, wird nur dem amtierende­n Weltmeiste­r zuteil. Er darf es aber nur in „seiner“Disziplin tragen.

S

ilberlinge. Das sind kleine, in Alufolie eingepackt­e Reiskuchen oder Waffeln, die den Fahrern neben Gels und Getränken von den Betreuern gereicht

 ?? GEPA ?? Dreifach-Weltmeiste­r Peter Sagan
GEPA Dreifach-Weltmeiste­r Peter Sagan

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