Wie tüchtig ist Sandra Wassermann in Wien?
Plattformen haben Aktivitäten der Nationalratsabgeordneten gemessen – mit unterschiedlichem Ergebnis.
Im Klagenfurter Gemeinderat muss sich Sandra Wassermann (FPÖ) oft Schelten anhören: Sie sei wegen ihres Mandats im Nationalrat zu wenig in Klagenfurt präsent und zu viel in Wien. GemeinderatAusschüsse müssten wegen ihrer WienTermine verschoben werden.
Nun haben die InternetPlattformen Addendum und OE24.at die fast schon ein Jahr andauernde Gesetzgebungsperiode analysiert und dabei ein – auf Wassermann bezogen – recht kurioses Ergebnis geliefert. Tatsächlich ist Wassermann offenkundig viel in Wien und war bei 98,9 Prozent der Abstimmungen anwesend. Ein Spitzenwert unter den 183 Parlamentariern. Allerdings: Viel zu sagen hat Wassermann, zumindest im Plenum, nicht. Sie hat sich im vergangenen Jahr gerade einmal bei vier Themen zu Wort gemeldet. Zum Vergleich: Philip Kucher (SPÖ), der zweite Nationalratsabgeordnete mit Klagenfurter Wohnsitz, meldete sich in der laufenden Gesetzgebungsperiode 16 Mal zu Wort. In Summe haben sich nur 13 Abgeordnete noch seltener zu Wort gemeldet als Wassermann – neun von der FPÖ, vier von der SPÖ.
Sie selbst sieht sich als eine der fleißigsten Politikerinnen – und zwar im Bund wie in der Stadt. „Ich bin bei zahlreichen Ausschüssen in der Stadt Zuhörerin, auch wenn ich nicht Mitglied bin. Das macht sonst kein Gemeinderat.“Und auch ihre Rolle im Nationalrat will sie nicht relativiert wissen. „Es ist schwer für eine junge Abgeordnete, man kann sich nicht die interessantesten Ausschüsse aussuchen.“Neben den Themen Gleichbehandlung, Tourismus, Menschenrechte und dem Unvereinbarkeitsausschuss gehöre seit wenigen Wochen auch der Sportausschuss zu ihren Aufgaben. Hier meint sie viel für Klagenfurt bewegen zu können, „etwa in der Frage des Stadions oder der Eishalle“.
Wie viele Tage sie pro Woche in Wien verbringe, hänge von den Terminen ab, sagt Wassermann. „Zwischen zwei und drei sind es aber jedenfalls.“