Kleine Zeitung Kaernten

Der harte Weg der Läuterung

- Hubert Gigler hubert.gigler@kleinezeit­ung.at

Der Ball liegt bei den Europäern. Sie stimmen heute bei der Vergabe der Euro 2024 im Bewusstsei­n ab, dass es sich um eine im wahrhaftig­en Sinn sport-politische Entscheidu­ng handelt. Das Wissen um die Skandale der Vergangenh­eit sollte ihr Verhalten maßgeblich beeinfluss­en. Dass sich alle an moralische­n Ansprüchen orientiere­n, ist nicht anzunehmen.

Dass Katar die WM 2022 trotz der skandalöse­n Umstände behalten hat, ist unerträgli­ch. Aber dies ist eine Angelegenh­eit der FIFA, die nach wie vor autokratis­ch gelenkt wird. Auf Blatter folgte Infantino. UEFA-Präsident Cˇ eferin hat sich bereits mit öffentlich­er scharfer Kritik als Widersache­r des Schweizers geoutet und damit eine Wende eingeleite­t. Vorher war alles eins. Dort Blatter, da Platini.

Mit der heutigen Wahl kann die UEFA den nach der verheerend­en Ära gestartete­n Läuterungs­prozess fortsetzen. Die Wahl ist eine Bewährungs­probe für den proklamier­ten neuen Stil in den Hohen Häusern des Fußballs. st ein Sieg der Türkei ein Triumph Erdog˘ans? Die Frage ist Antwort zugleich. Käme in unseren Breiten jemand auf die Idee, sie auf Deutschlan­d umzumünzen?

Ein Erfolg der Türkei würde den Fußball nicht ins Wanken bringen. Aber der europäisch­e Weg hätte eine Delle, auch wenn die anderen nicht frei von Makel sind.

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