Die Fußball-EM 2024 wird in Deutschland ausgetragen. Die Türkei hatte das Nachsehen und ist schwer enttäuscht.
18 Jahre nach dem „WM-Sommermärchen 2006“geht die EM 2014 in Deutschland über die Bühne. Österreich will dabei sein.
Es ist fast ein wenig grotesk: Der Zuschlag der FußballWM 2006 an Deutschland ist nach wie vor unter Verdacht der Korruption, ungeachtet des folgenden „Sommermärchens“. 18 Jahre nach der WM 2006 wird es in Deutschland also 2024 wieder ein Fußball-Großereignis geben. Und das, so meinte Reinhard Grindel, der Präsident des deutschen Verbandes DFB, sei Resultat von „Offenheit, Transparenz, Compliance-Regeln“.
Deutschland wurde also, so meint man, vom Saulus zum Paulus. Faktum ist: Deutschland punktete mit den vorhandenen Stadien, der bestehenden Infrastruktur und wirtschaftlicher Stabilität. In fast allen objektiven Entscheidungskriterien hatte die deutsche Bewerbung besser abgeschnitten als die türkische. Diese hatte vor allem für das fehlende Menschenrechtskonzept und aufgrund finanzieller Risiken schlechte Bewertungen durch die UEFAPrüfer kassiert. Und, schenkt man Grindel Glauben, war die Wahl eindeutig: Zwölf der 17 Stimmberechtigten votierten für Deutschland, nur vier für die Türkei, ein Delegierter enthielt sich der Stimme.
Eines soll sich in Deutschland übrigens im Gegensatz zum „sauberen“Zuschlag nicht ändern: Botschafter Philipp Lahm versprach ein „riesengroßes Fest. Wir sind sehr gastfreundlich und offen, das wollen wir zeigen“, sagte er. Deutschland habe „tolle Stadien“(mit Berlin, München, Dortmund, Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, Gelsenkirchen und Frankfurt stehen die Stadien fest) und „Zuschauer, die es lieben, ins Stadion zu gehen“.
Ganz anders sieht man die Entscheidung naturgemäß in der Türkei, wo man nach Bewerbungen um die EM 2008, 2012 und 2016 ein weiteres Mal leer ausging. Der türkische Sportminister Muharrem Kasapoglu zeigte sich enttäuscht. „Es ist traurig für die UEFA und die EM 2024, dass es unser Land trotz all seiner Stärke nicht geschafft hat. Nicht wir als Land haben verloren – es ist die EURO 2024, die unser Fachwissen und unsere Gastfreundschaft verliert“, erklärte Kasapoglu.
deutsche Gastfreundschaft testen wollen natürlich die Österreicher. „Wir gratulieren dem DFB herzlich zum Zuschlag für die EURO 2024. Unsere deutschen Kollegen haben schon oft bewiesen, welch tolle Gastgeber sie sind. Aus österreichischer Sicht wäre es natürlich ein Traum, bei der Endrunde im Nachbarland dabei zu sein“, meinte ÖFB-Präsident Leo Windtner.
Die EM 2020 findet in zwölf europäischen Ländern statt. Beim Multi-Nationen-Turnier werden drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale in München ausgetragen.