Das hohe Tempo macht vielen Sorgen
Nicht beachtete Geschwindigkeitsbeschränkungen, Schleichwege und ein häufig blockierter Radfahrstreifen – Leser haben uns weitere Schwachstellen im Klagenfurter Verkehrsnetz aufgezeigt.
Die Kleine Zeitung hat Leser aufgerufen, Gefahrenstellen auf Schulwegen und Schwachstellen im Verkehrsnetz aufzuzeigen. Hans Glantschnig wohnt im Pitzelstättenweg in Wölfnitz. Er und weitere Anrainer wünschen sich verkehrsberuhigende Maßnahmen für diesen Weg.
„Dieses Straßenstück wird immer häufiger als Ausweichroute nach Klagenfurt benützt, um die Ampelanlage an der Kreuzung Feldkirchner Straße/ Glantalstraße zu umgehen“, schreibt Glantschnig. In den Morgenstunden und am Abend käme es zu einem sehr hohen Verkehrsaufkommen. Die Fahrer würden die geltende 30 km/ h-Beschränkung nicht einhalten und mit 50 bis 70 km/h unterwegs sein. Das bedeute für Anrainer und Fußgänger, zu denen auch Schulkinder zählen, eine erhebliche Gefahr. Nach einer Intervention bei der Stadt sei eine Frequenzzählung durchgeführt worden. „Unser Anliegen der Geschwindigkeitsreduktion wurde nicht berücksichtigt“, schreibt Glantschnig. „Ich kann eine neuerliche Messung veranlassen. Möglich, dass sich seit der letzten Messung das Verkehrsaufkommen erhöht hat“, sagt Verkehrsreferent Stadtrat Christian Scheider (FPÖ).
Rotschitzenstraße
„In Viktring/Stein ist in den vergangenen Jahren eine große Jungfamilien-Siedlung entstanden“, schreibt eine Leserin. Die meisten der dort lebenden Kinder gehen in Viktring zur Schule und müssen auf ihrem Weg die Rotschitzenstraße überqueren. „Obwohl in der Straße eine
30 km/h-Beschränkung gilt, rasen viele Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit durch. Die Straße ist eine willkommene Abkürzung zwischen Maria Rain, Köttmannsdorf und Klagenfurt“, schreibt die junge Mutter weiter. Täglich komme es zu mehreren gefährlichen Situationen für Fußgänger und Radfahrer. Seit Jahren werde bereits ein Schutzweg gefordert, so die Mutter. Scheider kündigt auch für diesen Bereich eine Frequenzmessung an. „Für die Umsetzung eines Schutzweges müssen die vom Kuratoridie
um für Verkehrssicherheit festgesetzten Zahlen erreicht werden“, sagt Scheider. Würde ein Schutzweg nämlich nicht ausreichend benützt werden, so Scheider, könne er eine Gefahr darstellen.
Fleischmarkt
Stephanie und Ferdinand Scharf sind Eigentümer zweier Bekleidungsgeschäfte am Fleischmarkt. Seit den Umbauarbeiten an der Ecke Fleischmarkt/ ehemaliges Hotel Moser Verdino ist die Straße, die über den Fleischmarkt führt, als Sackgasse gekennzeichnet.
„Trotzdem fahren im Sekundentakt Autos auf den Platz, bilden einen Stau und fahren rückwärts wieder hinaus oder parken verkehrswidrig“, schreibt das Ehepaar. Es merkt auch an, dass es auf dem Platz nur vier Parkplätze gebe und dass diese Straße gerne als Durchfahrtsstraße genutzt werde, um die Ampel zu umgehen. Eine große Bereicherung wäre es, wenn der Fleischmarkt in eine Fußgängerzone umgewandelt würde. „Es gibt diesbezüglich im zuständigen Ausschuss durchaus Überlegungen. Die Auto- fahrer, die dort abkürzen, bringen niemandem etwas“, sagt der Verkehrsstadtrat, der aber auch anmerkt: „In der Straße gibt es im Hinblick auf eine Fußängerzone unterschiedliche Stimmen vonseiten der Kaufleute.“
Pernhartgasse.
Eine andere Leserin weist auf einen aus ihrer Sicht gefährlichen Radfahrstreifen hin: jenen in der Pernhartgasse im Bereich des Hotels Sandwirth. Besonders im Frühverkehr werde der Streifen von Zulieferern, Taxis oder wartenden Pkw blockiert. Radfahrer sind gezwungen, auf die Straße auszuweichen. Auch an der Kreuzung ortet die Leserin durch die neue Regelung Gefahrenpotenzial. „Wenn es oft vorkommt, dass Fahrzeuge den Radfahrstreifen blockieren, dann geht es nur mit Abstrafen“, sagt der Verkehrsstadtrat und kommt weiter auf den Kreuzungsbereich zu sprechen: „Autofahrer haben sich daran gewöhnt, dass die Radfahrer vor ihnen zu stehen kommen. Ich persönlich habe diesbezüglich nichts Negatives mehr gehört.“