„Der andere Blick“sorgt für Diskussionen
Ein Leser lobt den Abdruck des Köppel-Essays zum Fall Maaßen, ein anderer hält dagegen.
Gratulation zum Abdruck des Artikels von Roger Köppel aus der Weltwoche in der Kleinen Zeitung! Ein „anderer Blick“in dieser emotionsgeladenen Diskussion, wo viele Akteure ihr Süppchen kochen, tut gut und darf bzw. soll in unabhängigen Zeitungen zugelassen werden.
Für mich ist Frau Merkel seit 2015 eine links stehende Politikerin, der ich aber nach wie vor eine liberale Gesinnung konzediere. Aber in diesem Schicksalsjahr hat sie ihre Sorgfaltspflicht meiner Meinung nach zu einseitig interpretiert und dabei auch EU-Recht gebogen.
Rechte Politik ist dann abzulehnen, wenn Recht zur Rechthaberei mutiert und Minderheiten ohne gute Begründung (wie etwa bei Islamisten und Terroristen) angegriffen werden; linke Politik dann, wenn mit „linken“Manövern anderen eine böse Gesinnung unterstellt bzw. Vorkommnisse manipuliert werden und ebenso Recht gebogen wird.
Dr. Hans Peter Dinges,
Klagenfurt
Unsäglicher Artikel
Freier Journalismus und unabhängige Medien sind notwendiger Bestandteil unserer Demokratie. Auch verfälschender und verleumderischer Journalismus, der die Privilegien der Pressefreiheit missbraucht, muss von uns Lesern toleriert werden.
Das gilt auch für den unsäglichen Artikel von Roger Köppel zur Causa Chemnitz/ Merkel/ Maaßen. Als Abgeordneter der rechts stehenden Schweizerischen Volkspartei steht er natürlich der deutschen AfD nahe, die nach eigenem Bekunden das „System“abschaffen will und damit verklausuliert die aus bitteren Erfahrungen gewachsene deutsche Demokratie meint. Typisch seine Schlusssätze: „(In Deutschland) köpft man Geheimdienstchefs, wenn sie nicht sagen, was die Regierung hören will. Ist das noch eine Demokratie?“
Bei aller Toleranz: Solche und eine Reihe anderer unsäglicher Bemerkungen sollte die Kleine Zeitung nicht unkommentiert aus der ultrarechten „Züricher Weltwoche“übernehmen. Der entschuldigende Übertitel „Der andere Blick“ist da ein bisschen wenig. Dr. Helmut Sihler,
Pörtschach
Herzlos
„Aus Angst vor Abschiebung untergetaucht“, 27. 9. Was man mit der Familie Magomedov veranstaltet hat, ist an Herzlosigkeit nicht zu überbieten. Wie kann man eine äußerst gut integrierte Familie, die noch dazu den Staat nichts kostet, nach fünf Jahren abschieben, obwohl man weiß, dass das für den Vater Gefängnis, Folter und Tod bedeutet? Der Grund seiner Flucht ist durchaus verständlich. Er wollte sich und seine Familie schützen. Welcher herzlose Mensch hat sich den Grund für die Abschiebung einfallen lassen?
Wir brauchen keinen Schutz der Außengrenzen. Wir müssten nur dieses Geschehen um die Familie in viele Sprachen übersetzen lassen und in vielen Ländern verteilen, dann würde sich kaum mehr ein Flüchtling Österreich als Zukunftsland aussuchen. Straffällig gewordene Asylwerber können nicht abgeschoben werden, weil sie – oje – ihre Papiere auf der Flucht „verloren“haben, aber eine Familie ins Unglück stürzen, die alles getan hat, um sich anzupassen, die muss weg. Für so ein Verhalten kann man sich nur mehr fremdschämen.
Hanna Schluet, Völkermarkt
Wer hat so viel Geld?
„Teurer Einsatz: Staat zahlt für Kneissl-Hochzeit 223.000 Euro“, 26. 9. Für Außenministerin Karin Kneissls Hochzeit – mit Tanzeinlage von Putin – kosten die Sicherheitsmaßnahmen 222.750 Euro. Warum braucht eine Dienerin des Volkes solch teuren Schutz? Um sich vor dem Volk zu schützen? Wer hat so viel Geld zu verschenken?
Markus Karner, St. Stefan