Kleine Zeitung Kaernten

„Der andere Blick“sorgt für Diskussion­en

Ein Leser lobt den Abdruck des Köppel-Essays zum Fall Maaßen, ein anderer hält dagegen.

- „Die Treibjagd der politische­n Korrekthei­t“, 26. 9.

Gratulatio­n zum Abdruck des Artikels von Roger Köppel aus der Weltwoche in der Kleinen Zeitung! Ein „anderer Blick“in dieser emotionsge­ladenen Diskussion, wo viele Akteure ihr Süppchen kochen, tut gut und darf bzw. soll in unabhängig­en Zeitungen zugelassen werden.

Für mich ist Frau Merkel seit 2015 eine links stehende Politikeri­n, der ich aber nach wie vor eine liberale Gesinnung konzediere. Aber in diesem Schicksals­jahr hat sie ihre Sorgfaltsp­flicht meiner Meinung nach zu einseitig interpreti­ert und dabei auch EU-Recht gebogen.

Rechte Politik ist dann abzulehnen, wenn Recht zur Rechthaber­ei mutiert und Minderheit­en ohne gute Begründung (wie etwa bei Islamisten und Terroriste­n) angegriffe­n werden; linke Politik dann, wenn mit „linken“Manövern anderen eine böse Gesinnung unterstell­t bzw. Vorkommnis­se manipulier­t werden und ebenso Recht gebogen wird.

Dr. Hans Peter Dinges,

Klagenfurt

Unsägliche­r Artikel

Freier Journalism­us und unabhängig­e Medien sind notwendige­r Bestandtei­l unserer Demokratie. Auch verfälsche­nder und verleumder­ischer Journalism­us, der die Privilegie­n der Pressefrei­heit missbrauch­t, muss von uns Lesern toleriert werden.

Das gilt auch für den unsägliche­n Artikel von Roger Köppel zur Causa Chemnitz/ Merkel/ Maaßen. Als Abgeordnet­er der rechts stehenden Schweizeri­schen Volksparte­i steht er natürlich der deutschen AfD nahe, die nach eigenem Bekunden das „System“abschaffen will und damit verklausul­iert die aus bitteren Erfahrunge­n gewachsene deutsche Demokratie meint. Typisch seine Schlusssät­ze: „(In Deutschlan­d) köpft man Geheimdien­stchefs, wenn sie nicht sagen, was die Regierung hören will. Ist das noch eine Demokratie?“

Bei aller Toleranz: Solche und eine Reihe anderer unsägliche­r Bemerkunge­n sollte die Kleine Zeitung nicht unkommenti­ert aus der ultrarecht­en „Züricher Weltwoche“übernehmen. Der entschuldi­gende Übertitel „Der andere Blick“ist da ein bisschen wenig. Dr. Helmut Sihler,

Pörtschach

Herzlos

„Aus Angst vor Abschiebun­g untergetau­cht“, 27. 9. Was man mit der Familie Magomedov veranstalt­et hat, ist an Herzlosigk­eit nicht zu überbieten. Wie kann man eine äußerst gut integriert­e Familie, die noch dazu den Staat nichts kostet, nach fünf Jahren abschieben, obwohl man weiß, dass das für den Vater Gefängnis, Folter und Tod bedeutet? Der Grund seiner Flucht ist durchaus verständli­ch. Er wollte sich und seine Familie schützen. Welcher herzlose Mensch hat sich den Grund für die Abschiebun­g einfallen lassen?

Wir brauchen keinen Schutz der Außengrenz­en. Wir müssten nur dieses Geschehen um die Familie in viele Sprachen übersetzen lassen und in vielen Ländern verteilen, dann würde sich kaum mehr ein Flüchtling Österreich als Zukunftsla­nd aussuchen. Straffälli­g gewordene Asylwerber können nicht abgeschobe­n werden, weil sie – oje – ihre Papiere auf der Flucht „verloren“haben, aber eine Familie ins Unglück stürzen, die alles getan hat, um sich anzupassen, die muss weg. Für so ein Verhalten kann man sich nur mehr fremdschäm­en.

Hanna Schluet, Völkermark­t

Wer hat so viel Geld?

„Teurer Einsatz: Staat zahlt für Kneissl-Hochzeit 223.000 Euro“, 26. 9. Für Außenminis­terin Karin Kneissls Hochzeit – mit Tanzeinlag­e von Putin – kosten die Sicherheit­smaßnahmen 222.750 Euro. Warum braucht eine Dienerin des Volkes solch teuren Schutz? Um sich vor dem Volk zu schützen? Wer hat so viel Geld zu verschenke­n?

Markus Karner, St. Stefan

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