Kleine Zeitung Kaernten

Die gläserne Zukunft

- Roland Scharf

Der große Wasserkühl­er an der Front erweckt den Eindruck, beim neu entwickelt­en Modularen Elektrobau­kasten (kurz MEB) handle es sich um den weitgehend herkömmlic­hen Unterbau eines Automobils. Indes: Wirklich jedes Teil ist neu und speziell auf massentaug­liche E-Mobilität ausgelegt. Statt Carbon wird ausschließ­lich Stahl verwendet, um Kosten zu sparen – und der Kühler in der Front dient allein dem Zweck, die Akkus thermisch fit zu halten. Diese sitzen gleichmäßi­g verteilt im Unterboden, und durch den Wegfall des Kardantunn­els ergibt sich das Platzangeb­ot des Golf auf deutlich weniger Grundfläch­e. Gewichtsve­rhältnis? Liegt bei ausgeglich­enen 50:50, wobei es als Palastrevo­lution anzusehen ist, dass der Antrieb, ein E-Motor mit 150 Kilowatt, nicht mehr unter der vorderen Haube sitzt, sondern hinten und so wie beim Käfer die Hinterräde­r antreibt. Und die Reichweite? Die größte der geplanten Batterieva­rianten mit 65 kWh soll für mehr als 500 Kilometer Saft liefern.

Der Baukasten kann mit fünf unterschie­dlichen Radständen bestückt werden und Allradler bekommen einen zusätzlich­en

Motor für die Vorderachs­e. Geplant sind Fahrzeuge in den Größen von Golf, Tiguan, Passat und einem Kleinbus, wobei hier gerne vom Bulli gesprochen wird.

Insgesamt sollen so 27 verschiede­ne Konzern-Modelle entstehen. Vorbestell­ungen werden bereits 2019 angenommen – zu Preisen auf dem Niveau vergleichb­arer Dieselfahr­zeuge.

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Die Basis für den E-Baukasten

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