Im Zeichen des Regenbogens
Felix Gall ist heute bei der WM in Innsbruck im U23-Rennen am Start. Der Lienzer über seine Ziele.
Felix Gall kennt es, das Gefühl des Regenbogens auf der Haut. Er gewann die WM 2015 in Richmond. Nun sind Sie aber nicht mehr der einzige Österreicher it einem WM-Titel.
FELIX GALL: Unglaublich, was Laura da gezeigt hat. Sie hat einfach alles richtig gemacht. Zuerst versteckt, dann zum richtigen Zeitpunkt attackiert und ist den Sprint perfekt gefahren. Dieser Titel war so wichtig für die Veranstaltung und für den österreichischen Radsport.
Sie haben selbst das Regenbogentrikot getragen, nun die Heim-WM. Wie groß ist der Druck da?
Den größten macht man sich selber. Ich denke, dass man es in erster Linie genießen soll. Das ist eine einmalige Sache, dass man zu Hause fahren kann und die große Ehre der Kapitänsrolle auch noch hat. Wenn ich an Richmond zurückdenke, war das eine riesige Überraschung und es gezeigt, dass ich Sachen erreichen kann, mit denen nicht zu rechnen ist.
Rechnen Sie in Innsbruck damit? Von einer Medaille träumt jeder, der hier am Start steht, aber man muss sich realistische Ziele setzen. Wenn ich eine TopTen-Platzierung herausfahren kann, bin ich schon sehr zufrieden.
Seit wann kribbelt es? Das Thema „Heim-WM“ist zwar das ganze Jahr schon präsent, aber beim ersten Training auf der gesperrten Strecke kam so richtig das Feeling auf. Da wird es realer.
Sie waren vor Kurzem noch angeschlagen?
Ich hatte eine Gastritis, aber ich konnte in den letzten Tagen gut trainieren. Eigentlich war ich immer gesund und hatte auch ein gutes Rennprogramm, wenn man dann drei Tage nicht gut trainieren kann, hat das keinen großen Einfluss.
In der U23 sind schon einige World-Tour-Profis dabei. Ist Österreich da in der Lage, das Rennen aktiv mitzugestalten, oder wird man nur reagieren können?
Ich denke, dass wir das Rennen nicht wirklich gestalten werden, aber so richtig kann ich es nicht einschätzen, wie es laufen wird. Die großen Nationen haben fast alle zumindest einen Profi dabei. Ein paar kommen auch direkt aus der Vuelta und das wird dann schon interessant. Wie sieht es mit Ihrem Team Sunweb aus?
Ich habe noch einen Vertrag für das kommende Jahr unterschrieben und dann werden wir weitersehen. Das große Ziel ist es, dass ich kommendes Jahr die Ergebnisse einfahre, um wirklich Profi zu werden.