Vada und Unikum heben ab Inszenierte Leerstände: Vom 12. bis zum 14. Oktober findet am Klagenfurter Flughafen eine ungewöhnliche Flugschau statt.
Der Klagenfurter Flughafen ist das Gegenteil davon, was man sich von einem hektischen Flughafenbetrieb erwarten würde“, sagt UnikumGeschäftsführer Gerhard Pilgram. „Er ist ein Ruhepol in der Stadt. Aber auch ein Ort des wirtschaftlichen Niedergangs, der schon bessere Zeiten gesehen hat.“Ein Flughafen sei außerdem mit vielen politischen Themen wie Sicherheit, Migration und Waffenhandel aufgeladen. „Dazu kommt die interessante Architektur mit vielen Leerstellen und Freiräumen.“
Diese Atmosphäre inspirierte das Unikum und den Verein „Vada“dazu, den Kärntner Flughafen zur Spielstätte für ihr neuestes Projekt zu machen: Unter dem Titel „Flugschau“findet am 12., 13. und am 14. Oktober eine inszenierte Wanderung entlang der Landebahn und dem Flughafengelände statt. Zu den Wanderern gesellen sich Schauspieler, Künstler, Tänzer, Musiker und Wissenschaftler.
Ausgangspunkt ist der Friedhof Annabichl. Von dort aus bringt ein Shuttle die Teilnehmer nach Pokeritsch. „Dort auf dem Kartoffelacker machten Klagenfurter Flugzeugpioniere einst ihre ersten Flugversuche“, sagt der künstlerische Projektleiter Felix Strasser (Vada). Wie etwa Josef Sablatnig, der 1911 als erster Pilot weltweit einen Nachtflug wagte. Weiter geht es zur Nordseite der Landebahn. Dort wird
die Atmosphäre bei der ersten Klagenfurter Flugschau vor ca. 100 Jahren nachgestellt. Der Musiker „N.U. Unru“von der Band „Einstürzende Neubauten“bringt den historischen Hangar in Schwung.
Im Hauptgebäude des Flughafens erwartet das Publikum eine ganze Reihe an Ausstellungen und Lesungen. So wird etwa der Villacher Künstler Gernot Fischer-Kondratovitch leer stehende Geschäftsflächen zum Leben erwecken. In der Ankunftshalle wird die Schauspielerin Anne Bennent einen Text präsentieren. Und auf der Dachterrasse ist eine Aktion
zum Thema „Luftmilitarismus“geplant. Nach der fünfstündigen Kulturwanderung können sich die Besucher beim Abendessen im Airest-Restaurant stärken, bevor es um 18 Uhr mit einer Nachtflugparty und einem Mantrasingen gegen Luftmilitarismus weitergeht.
Und wie reagierte FlughafenGeschäftsführer Michael Kunz auf das Projekt, welches die Aufmerksamkeit ja auch auf die Leerstände des Flughafens lenkt? „Das Management hat uns trotz starker Sicherheitsauflagen sehr viel ermöglicht“, freut sich Pilgram. „Wir waren positiv überrascht.“