Kleine Zeitung Kaernten

KZ-Mahnmal am Loibl polarisier­t weiterhin

Präsentati­on der neu gestaltete­n Gedenkstät­te wurde vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroˇska boykottier­t.

- Karin Waldner-Petutschni­g

Als „Stolperste­in“auf dem Weg zu einem angemessen­en Gedenken an die Opfer des „KZ Loibl Nord“empfinden die Guides des Mauthausen Komitees Kärnten/Koroˇska die Gestaltung des Mahnmales am Loiblpass. Das wurde bei der gestrigen Präsentati­on der Arbeiten an der Gedenkstät­te deutlich. Zur öffentlich­en Auftaktver­anstaltung zum heutigen „Tag des Denkmals“waren auch Staatssekr­etärin Karoline Edtstadler sowie Vertreter des Bundesdenk­malamtes, der KZ-Gedenkstät­te Mauthausen und des Landes Kärnten auf den Loibl gekommen. Aus Protest nicht gekommen ist der Vorstand des Kärntner Mauthausen Komitees. Dass die Fundamente der einstigen Waschbarac­ke durch eine Betonabdec­kung nicht mehr sichtbar sind, empört den Verein, der sich für die Gestaltung des Areals einsetzt.

Das Lager am Loibl war das einzige Zwillingsl­ager unter den rund 50 Außenlager­n von Mauthausen. Es bestand aus dem Südteil im heutigen Slowenien und dem Nordlager. Reste sind vorhanden, doch das größte „Relikt“ist der 1540 Meter lange Straßentun­nel, der damals entstand. 2004 unter Denkmalsch­utz gestellt, wurde das Gelände 2007 vom Innenminis­terium gepachtet und vor zehn Jahren ein Konzept prä- sentiert, in das alle Beteiligte­n eingebunde­n waren. Aus Witterungs­und Kosten-Gründen entschied man sich für die aktuelle Lösung – „ein Kompromiss“(Architekti­n Ute Bauer-Wassmann), der „aus konservato­rischer Sicht“nötig war, wie Landeskons­ervator Gorazd Zˇivkovicˇ meint. Alles könne auch wieder freigelegt werden, kein Betonteil berühre die Fundamente. Er bedauert, dass Peter Gstettner vom Mauthausen Komitee seit 2016 den Besprechun­gstisch verlassen hat. Sogar der kritische Guide ist seiner Meinung: „Ich hoffe, dass Gstettner wieder einsteigt!“

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WALDNER, MATYUS
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Landeskons­ervator Gorazd Zˇivkovicˇ führt die Staatssekr­etärin im Innenminis­terium, Karoline Edtstadler (Mitte) über die Terrassen, wo einst KZ-Baracken standen. Ganz rechts: Barbara Glück, Leiterin der Gedenkstät­te Mauthausen

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