Kleine Zeitung Kaernten

„Das Bild des Stadions wird um die Welt gehen“

INTERVIEW. Klaus Littmann will, dass im Klagenfurt­er Stadion in einem Jahr ein Wald steht. Zur Finanzieru­ng hat er namhafte Investoren – und die Bäume werden bereits gehegt und gepflegt.

- Von Thomas Cik

Wagen wir den Blick in die Zukunft: Wie wird das Klagenfurt­er Stadion in einem Jahr aussehen?

KLAUS LITTMANN: So wie es die Bildidee von Max Peintner „Die ungebroche­ne Anziehungs­kraft der Natur“vorgibt. Die Bilder des Walds im Stadion werden um die Welt gehen.

Sie sind also überzeugt, dass Sie das Wald-Projekt entgegen aller Zweifel umsetzen können? Die Bedenken sind logisch und legitim, aber ich bin sicher, dass wir das umsetzen können. Ich habe das Bild von Peintner Ende der 1980er-Jahre erstmals gesehen, bin mit einem Freund, der ihn kannte, in sein Atelier und wollte es kaufen. Aber es war da längst verkauft, das Bild stammt ja aus 1970 und ist Teil einer Sammlung in Amerika. Aber damals schon sagte ich zu ihm: Eines Tages werde ich diese Zeichnung real werden lassen. Er klopfte auf meine Schulter und sagte dann: Machen Sie das, junger Mann.

Wie kamen Sie dann auf Klagenfurt?

Ich organisier­te vor einigen Jahren einen Skulpturen­park in Basel, ein junger Amerikaner, der zuvor für die Lendhauer etwas gemacht hat, war auch dabei und erzählte eines Abends aus Klagenfurt und zeigte ein paar Bilder. Da sah ich das Stadion erstmals. Er meinte: Das steht zwar leer, ist aber ein Politikum. Das mit dem Politikum blendete ich aus, denn ich suchte seit 30 Jahren nach einem Stadion, das groß und noch nicht zu 100 Prozent ausgelaste­t ist. Überall, wo ein Verein in der Bundesliga oder Champions League spielt, hat man ja keine Chance, es für ein paar Monate zu bekommen. Hier sah ich dann aber die Möglichkei­t. Vier Jahre lang bin ich dann immer wieder nach Klagenfurt gepilgert, damit ich das Stadion bekomme – und nun präsentier­en wir die Idee auf einer Roadshow. Gerade waren wir in Villach, ab morgen sind wir in Graz.

Viele Menschen kritisiere­n Sie als Steuergeld­verschwend­er. Das ist und bleibt eine Behauptung, die nicht zutrifft. Alles, worum ich gebeten habe und was man mir zugesagt hat, ist, das Stadion zwei Monate lang kosten- und gebührenfr­ei nutzen zu können.

Kritiker fürchten, dass das Stadion durch das Projekt Schaden erleiden könnte?

Wir gehen respektvol­l mit dem Stadion um. Wir haben von Experten Berechnung­en erstellen lassen, wie wir die Lasten ideal verteilen können und eine ent-

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