Neuer Anstrich, altes Dilemma
Das Wasser stand den Arbeitern im August bis zu den Knien. Trotz prognostizierten Starkregens kümmerte sich auf der Baustelle niemand um eine lapidare Abdeckung. Bezeichnend für den Eishallen-Umbau in Klagenfurt. Nun droht er aber im Terminchaos zu versinken. Wenig überraschend.
Der zugesicherte Bezugstermin war mit 1. August 2018 reine Utopie. Mieter KAC bat die Liga in weiser Voraussicht, einen Monat lang keine Heimspiele austragen zu müssen. Das erste soll nun am 14. Oktober stattfinden. In einer nicht fertigen Halle.
Die Eröffnung des neuen Trakts ist für 5. November angesetzt. Bis dahin haust der KAC in der PuschnigHalle, wo zwei Kabinen eine Dusche teilen und wo Hobby-Hackler am Gang das Einser-Menü konsumieren (Bier mit Zigarette). Die Befürchtung, dass der Umzugstermin nicht hält, ist auf dieser Baustelle nicht unbegründet.
D as alles passt zum österreichischen Eishockey der Gegenwart. Es herrscht eine zweifelhafte Abhängigkeit von Hallen-Flickwerken. Damit droht Eishockey der Willkür der Betreiber ausgeliefert zu bleiben.
Möglicherweise ist es bloß ein ungünstiger Zufall, dass gleich drei Vereine mit infrastrukturellen Problemen zu kämpfen hatten. Die Grundsubstanz der Hallen wird aber nicht jünger. So erhält jeder noch so schöne Anstrich irgendwann nicht behebbare Risse.