Kleine Zeitung Kaernten

Es war schwierig wie nie

Über das Herren-Straßenren­nen bei der Rad-WM in Innsbruck

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Manche meinten in der Woche vor dem Rennen, dass der Kurs in Innsbruck ja doch nicht so schwer sei – sie haben sich getäuscht. Diese WM war definitiv eine der schwersten aller Zeiten, da war sogar das Anschauen anstrengen­d. Und man hat schon vor der berüchtigt­en Höll in Hötting beim letzten Mal hinauf nach Igls gesehen, dass alle schon fix und fertig waren. Und doch war sportlich alles so, wie wir uns das erwartet haben, mit einer Ausnahme vielleicht: Dass der Kanadier Michael Woods, ein Ex-Läufer, so leiden kann und mitfährt, durfte man nicht erwarten. Dass Alejandro Valverde vorne dabei ist, war abzusehen. Und er war letztlich wirklich der Stärkste, ließ sich am Berg nie abhängen und kontrollie­rte dann auf der Fahrt ins Ziel alle anderen. Er fuhr das Rennen von vorne, war bereit, jede Attacke zu kontern. Und mich freut es besonders, dass einer gewinnt, der sogar noch ein bisschen älter ist als ich.

V erdient hat es sich Alejandro, ein sehr netter Typ übrigens, allemal. Er ist mit einem Talent gesegnet, dass man neidisch werden könnte. Und er ist einer von ganz wenigen Fahrern, die von Jänner bis Oktober schnell sein können, die ihre Form über eine ganze Saison halten. Jetzt hat er seine Karriere verdient gekrönt.

D ie Form nicht ganz gehalten haben leider die Österreich­er. Dabei haben sie eigentlich alles richtig gemacht, über 150 Kilometer ihrem Kapitän alles abgenommen, das Rennen sogar dominiert. Aber leider war der letzte Berg dann für Patrick Konrad und Michael Gogl auch zu viel. Schade, aber Vorwurf muss man sich trotzdem keinen machen. Zumal Österreich ja über eine Goldene jubeln darf, der Sieg von Laura Stigger war das Tüpfelchen auf dem i einer perfekten WM.

U nd das sage ich nicht, weil die WM in Österreich war. Ich war schon bei einigen Weltmeiste­rschaften, die in Innsbruck war sicher unter den, wenn nicht die am besten organisier­te. Die Kulisse war großartig, angefangen vom Panorama, das Glück mit dem Wetter, die vielen Tausenden Fans und dann die Rennen – es war alles zusammen atemberaub­end, da kann und muss man einfach nur gratuliere­n.

Bernd Eisel (37), seit 17 Jahren auf der World Tour, feierte 14 Siege als Profi

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